Phytotherapie traditionelle

Die traditionelle Phytotherapie war bis weit in das 19. Jahrhundert in Europa  Grundlage für alle Arzneibücher. Die traditionelle Phytotherapie ist eine empirische Therapierichtung, die sich primär auf überlieferte und persönliche Erfahrungen stützt (Volksheilkunde). Mit der naturwissenschaftlich orientierten Pharmazie in den industrialisierten Ländern geriet diese "Erfahrungsmedizin" in den Hintergrund.

Da mit der Entwicklung naturwissenschaftlicher Analysemethoden inzwischen das belastbare Wissen über pflanzliche Arzneimittel ständig zunimmt, etabliert sich stattdessen, und in zunehmendem Umfang, eine wissenschaftlich begründete Phytotherapie, die als rationale Phytotherapie bezeichnet, den klassischen Regeln der Schulmedizin folgt und damit vergleichbar wird.

Somit gehören pharmakologische und toxikologische Untersuchungen ebenso zu einer modernen "rationalen" Phytotherapie wie der Wirksamkeitsnachweis in randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudien nach den Richtlinien der Good Clinical Practice.

Traditionelle Phytopharmak  werden ebenfalls einem Zulassungsverfahren unterzogen, das aber als Registrierung bezeichnet wird. Diese Fertigarzneimitteln sind kenntlich gemacht an ihrer Registriernummer (Reg.Nr.). Sie sind in der Regel nicht apothekenpflichtig. Erhältlich sind auch in Reformhäusern, Drogerie- und Supermärkten bei Anwesenheit einer Person mit Sachkundenachweis.