Definition
Naturheilkundliches Verfahren bei der eine Auflage aus Meerrettich auf eine läsionale Körperregion durchgeführt wird. Meerrettichauflagen werden zur Behandlung von entzündlichen Vorgängen im Körper z.B. bei Reizblase durchgeführt.
Wirkungen
Verstärkte Hautdurchblutung, reflektorische Durchblutungssteigerung z.B. der Harnblase, Anregung des Stoffwechsels.
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Durchführung
Materialien: 1 Meerrettichwurzel, Reibe, Schüssel; 4 EL frisch geraspelten Meerrettich oder 4 EL Meerrettich aus dem Glas (ohne chemische Zusätze; Zimmertemperatur). 1 Kompresse oder Leinentuch, Pflaster, Olivenöl, 1 Frottierhandtuch, ggf. Wärmeflasche für die Füße.
Durchführung: Den Meerrettich reiben und 1 bis 2 cm dick auf der Kompresse verteilen. Die Ränder einschlagen, sodass ein Päckchen entsteht und mit dem Pflaster zukleben. Die Auflage wird auf der Haut so so positioniert, dass nur eine Stoffschicht zwischen Auflage und Haut besteht. Frottierhandtuch darüber legen.
Anwendungen 1 x täglich; erste Anwendung maximal 4 bis 5 Minuten unter Hautkontrolle, bei wiederholten Anwendungen ist eine Steigerung der Auflagendauer bis maximal 10 bis 12 Minuten möglich.
Hinweis(e)
Nachbereitung: Durch die Auflage kommt es zu einer Hautrötung; Stelle nicht abwaschen, sondern dünn mit Olivenöl einreiben.
Cave: Während der Auflage den Hautzustand auf lokale Rötungen achten. Auflage ggf. schon vor Ablauf der Auflagedauer abnehmen, wenn es dem Patienten zu heiß oder unangenehm wird. Besondere Beachtung gilt Patienten mit empfindlicher Haut, älteren und wahrnehmungsgestörten Patienten.
Die Behandlung sollte erst dann wiederholt werden, wenn die Hautrötung abgeklungen ist. Bei einer chronischen Erkrankung ist eine längere Anwendung sinnvoll.
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Beer AM (Hrsg.) Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag 2012, S. 43.