Biographische Angaben
Geboren: 5. Oktober 1870 -gestorben: 15.März 1955Der in Paris geborene Henri Leclerc (1870-1955) war ein französischer Arzt und Autor. Er führte den Begriff Phytotherapie in die medizinische Wissenschaft als naturwissenschaftlich orientierte Fortsetzung der bis dahin praktizierten vornaturwissenschaftlichen „Kräutermedizin“ ein.
Henri Leclerc besuchte das Lycée Henri-IV in der Rue Clovis in Paris. Sein "Patenonkel" Jean-Baptiste-Onésime DUPONT, Agrégé des Lettres, ein antiklerikaler Freimaurer, der unter der kurzlebigen "Zweiten Republik" von 1848 Ratsmitglied der kurzlebigen "Stadt Paris" gewesen war, weihte ihn in die lateinische und griechische "Schrift" sowie in Hebräisch ein. Er war auch, aber erst später, in Paris "Offizier" bei den "Benediktinern" in der Rue Monsieur ("deren bewundernswerte Liturgie sich mit himmlischer Musik verband"). Im Jahr 1895 promovierte er in Medizin. Er ließ sich 1896 als Arzt in Chars nieder. Ab 1908 arbeitete er als Arzt in Paris. Er verwendet in seiner Praxis medizinisch-botanische Rezepte aus alten Arbeiten, nachdem er sie validiert hat. Eric Frederick William Powell führte 1934 den Begriff Phytotherapie im Englischen ein und Rudolf Fritz Weiss wenig später im Deutschen.
Leclerc veröffentlichte zahlreiche Artikel in der Zeitschrift La Presse Médicale, die zu seinem 1922 erschienenen Buch Précis de phytothérapie führten. Er unterschied zwischen der wissenschaftlich orientierten Phytotherapie und der traditionellen Pflanzenheilkunde. Henri Leclerc gilt als großer Techniker und Historiker der Kräuter und Phytotherapie. 1937 gründete er die "Revue de Phytothérapie", die offizielle Zeitschrift der französischen Gesellschaft für Phytotherapie. Diese Zeitschrift widmet ihm einen Nachruf, der von seinem Enkel, Dr. Roger Verley, verfasst wurde.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Précis de phytothérapie: essais de thérapeutique par les plantes françaises. Elsevier Masson, 1999. Erstausgabe 1922. ISBN 2-225-85870-5
- L'Aubépine: "Cratoegus oxycantha". Son histoire, ses propriétés thérapeutiques. Monnoyer, 1922.