Kieselerde

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 07.11.2024

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Synonym(e)

Bergmehl; CAS-Nummer: 91053-39-3; Celit; Diatomeenerde; Kieselgur; Kieselmehl; Silica; Solum diatomeae; Solum Diatomeae; Terra silicea

Definition

Unscharf definierter Begriff für Mineralien und Sedimente mit hohem Siliziumgehalt. Ursprünglich bezeichnete man mit dem Begriff Kieselerde Mineralien, die sich wegen ihres Quarzgehalts zur Herstellung von Glas eignen. Kieselerde wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die vom Körper benötigte Menge an Siliziumdioxid (Siliciumdioxid) wird über die normale Ernährung gedeckt. Silizium ist z.B. in Kartoffeln oder Vollkornprodukten enthalten.

Pharmakodynamik (Wirkung)

Der Mechanismus der positiven Wirkung von Kieselerde auf Haare und Nägel ist weitgehend ungeklärt, soll jedoch auf den Anstieg von Hydroxyprolin in der Dermis durch orale Siliziumgaben (Siliciumgaben) bewirkt sein.

Indikation

Kieselerde wird traditionell zur Verbesserung der "Haut, der Nägel und der Haare" eingesetzt. Weiterhin wird eine kosmetische Langzeitwirkung postuliert. Es liegen mehrere Studien für den Effekt der Kieselerde vor, so u.a. eine randomisierte Doppelblindstudie sowie eine monozentrische offene klinische Studie (3mal/Tag 350 mg Kieselerde p.o. über 6 Monate) vor in der die Haarqualität wie Haarfestigkeit und Haarstruktur unter Studienbedingungen verbessert werden konnte.

Hinweis(e)

Der Begriff Kieselerde leitet sich von "Kieselalgen" ab, die eine siliziumhaltige Zellhülle besitzen, die nach ihrem Absterben erhalten bleibt und so den Grundstoff der Kieselerde bildet. Als homöopathisches Mittel ist Kieselerde auch unter dem Namen Silicea terra bekannt, Kieselsäure dagegen als Acidum silicium.

Chemisch handelt es sich bei Kieselerde um Kieselsäureanhydride, also Siliciumdioxide und nicht um Kieselsäuren. Gelegentlich werden auch Aluminosilikate (Alumosilikate) wie Kaoline als Kieselerde bezeichnet. Sie enthalten SiO2 und Al2O3.

Literatur
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  1. Gehring W (2010) Effekt der oralen Gabe von Kieselerde auf die Haarqualität. Akt Dermatol 36: 414-417
  2. Wickett RR (2007) Effect of oral intake of cholinestabilized orthosilic on hair tensilestrength and morphology in women with fine hair. Arch Dermatol Res 299: 499-505

Weiterführende Artikel (1)

Hydroxyprolin;
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