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Ephedrae herba
Synonym(e)
Definition
Ephedrae herba, auch Meerträubelkraut oder Ephedrakraut genannt, ist eine Droge, die in pflanzlichen Arzneistoffen unter anderem bei Atemwegserkrankungen Anwendung findet. Verwendet werden die Rutenzweige der Pflanze.
Aufgrund der zentral stimulierenden Wirkung steht Ephedrae herba auf der Doping-Liste des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)! Keine Arzneibuch-Qualitätsbeschreibung - bis 2001 war die Qualitätsvorgaben für die Droge „Ephedrakraut“ im Deutschen Arzneibuch, wurde aber nicht in das Europäische Arzneibuch übernommen.
HMPC: nicht bearbeitet: Wegen des Gehalts an stark wirksamen Alkaloiden (Ephedrin) verbietet sich eine Einstufung von Ephedrakraut als pflanzliches traditionelles Arzneimittel im Sinne des § 39a AMG.
ESCOP: nicht bearbeitet
Kommission E -Monographie: bis 1991 : Atemwegserkrankungen mit leichtem Bronchospasmus bei Erwachsenen und Schulkindern.
Inhaltsstoffe
Ephedrae herba enthält 1 bis 2 % Alkaloide mit dem Hauptalkaloid L-Ephedrin. Weiterhin D-Pseudoephedrin, L-Methylephedrin.
Wirkungen
Ephedrae herba zentral stimulierend, indirekt sympathomimetisch, antitussiv (im Tierversuch nachgewiesen) und darüber hinaus direkt alpha- und beta-adrenerg.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Ephedrae herba wurde bis zum Jahr 1991 durch die Kommission E monogrpahiert, wird bei Atemwegserkrankungen mit leichtem Bronchospasmus, Verstopfung der Nase bei Heuschnupfen, allergischer Rhinitis, Schnupfen, Sinusitis, Nesselfieber, Blasenschwäche, Narkolepsie, Myasthenia gravis und körperhaltungsbedingtem Hypotonus eingesetzt.
Heute nicht mehr gebräuchlich, s. unter Meerträubelkraut
Dosierung
Nicht mehr empfohlen.
Früher : Die Einzeldosis bei Erwachsenen liegt zwischen 15 und 30 mg Gesamtalkaloide berechnet als Ephedrin. Für Kinder gilt eine Dosierung von 0,5 mg Gesamtalkaloide /kg Körpergewicht. Die maximale Tagesdosis liegt bei Erwachsenen bei 300 mg Gesamtalkaloide, bei Kindern entsprechend 2 mg Gesamtalkaloide/kg Körpergewicht.
Aufgrund der Gefahr einer Tachyphylaxie und der Gewöhnung sind Zubereitungen mit Ephedrakraut nur kurzfristig und einige Tage anzuwenden.
Unerwünschte Wirkungen
Es kann zu einer motorischen Unruhe, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Miktionsstörungen kommen. Darüber hinaus können Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, in höherer Dosierung ein starker Anstieg des Blutdrucks, Herzrhythmusstörungen und eine Abhängigkeit auftreten.
Kontraindikation
Bei Angst- und Unruhezuständen, arterieller Hypertonie, Hirndurchblutungsstörungen, Engwinkelgranulom, Prostataadenom mit einer Restharnbildung, Päochromozytom oder Tyreotoxikose sollte auf eine Anwendung verzichtet werden.
Wechselwirkungen
Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Herzglykosiden oder Halothan, können Herzrhthmusstörungen auftreten, in Kombination mit Guanethidin kann es zu einer Verstärkung der sympathomimetischen Wirkung kommen. Bei einer Kombination mit MAO-Hemmstoffen ist eine Potenzierung der sympathomimetischen Wirkung von Ephedrin möglich, bei einer Kombination mit Secale-Alkaloid-Derivaten oder Oxytocin ist eine Entwicklung hin zum Bluthochdruck möglich.
Hinweis(e)
Ephedrinhaltige Arznemittel stehen aufgrund ihrer zentralstimulierenden Wirkung auf der Doping-Liste des IOC und des Deutschen Sportbunds.
Hinweis(e)
Ephedrin-haltige Arzneimittel sind Bestandteil der Dopingliste des IOC und des Deutschen Sportbundes.
Literatur
- Schilcher H (Hrsg.) in, Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag (2016) München, S. 221 ff.
- https://arzneipflanzenlexikon.info/meertraeubel.php