HMPC

Akronym für „Committee on Herbal Medicinal Products“ (Ausschuß für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur). Der HMPC wurde aufgrund einer europäischen Verordnung im Jahr 2004 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA, London) eingerichtet. Der HMPC ist einer von insgesamt sieben wissenschaftlichen Ausschüssen der EMA und unterstreicht die Bedeutung, die das Europäische Parlament der Harmonisierung der Bewertung pflanzlicher Arzneimittel und deren Verfügbarkeit in der Europäischen Union zuordnet.

Der Ausschuss besteht aus jeweils einem von jedem Mitgliedsstaat benannten fachlichen Vertreter (Mitarbeiter der nationalen Behörden oder Experten aus den Universitäten) sowie fünf kooptierten Mitgliedern, die spezielle Themengebiete repräsentieren. Aktuell sind dies zum Beispiel die Allgemeinmedizin, Pädiatrie, Pharmakologie und Toxikologie.

Der HMPC befasst sich mit seinen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen (working parties) mit der Ausarbeitung der Pflanzenmonographien. Eine wesentliche Aufgabe des HMPCs ist eine europäisch bindende Harmonisierung der Regularien für die Verwendung von Phytotherapeutika.

Zu den Hauptaufgaben des HPMCs gehören die Erarbeitung von Gemeinschaftsmonographien (Community herbal monographs), eine Aufgabe für die bis zum Jahre 1994 in der Bundesrepublik Deutschland die Kommission E zuständig war. Die HMPC-Monographien bilden somit den neuen regulatorische europäischen Standard ab (gültig für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union). Dabei werden nicht nur die Zusammenfassungen in Form der Monographien publiziert, sondern auch Bewertungsberichte und Referenzlisten.

Es ist jederzeit möglich, sich über den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu informieren. Die verabschiedeten Monographien sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die nationalen Zulassungsbehörden in allen europäischen Staaten.

 

Lange Zeit bildeten die Monographien der Kommission E den in Deutschland gültigen offiziellen Standard ab. Dieser fand weltweit Anerkennung und Beachtung. Die Monographien der Kommission E wurden seit 1994 nicht mehr aktualisiert. Damit tritt das HMPC faktisch die Nachfolge der Kommission E an.