Operon

Zuletzt aktualisiert am: 10.09.2024

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Erstbeschreiber

François Jacob und Jacques Monod, 1960

Definition

Als Operon wird eine Funktionseinheit der DNA bezeichnet, ein Abschnitt der DNA, der u.a. die Information für den Aufbau eines bestimmten Stoffes enthält. Operons kommen meistens in Prokaryoten (z. B. Bakterien), aber auch in manchen Eukaryoten vor.

Allgemeine Information

Die funktionelle Einheit eines Operons besteht aus Promotor, Operator(en) und mehreren (Struktur-)Genen, die für Proteine mit typischerweise verwandten Funktionen codieren. Je nach Operon können verschiedene regulatorische Proteine als Repressoren oder als Aktivatoren mit den Operatoren in Wechselwirkung treten. Sie beeinflussen dadurch die Transkription der Gene im Operon indem sie sie an- oder abschalten. Diese Funktionälität wird von Liganden oder Effektormolekülen gesteuert, die von der Zelle selbst gebildet werden oder von ihr aufgenommen werden. Dadurch kann die Synthese der betreffenden mRNA (messenger-RNA) aktiviert oder gehemmt werden, indirekt also auch die Translation der codierten Proteine.

Hinweis(e)

Operons spielen auch eine wichtige Rolle als Werkzeuge der Gentechnik. Beliebige Gene lassen sich unter die Kontrolle der Regulationselemente eines Operons stellen und können so, z. B. im Falle des lac-Operons durch Zugabe des synthetischen Induktors IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid), gezielt aktiviert werden.

Verweisende Artikel (1)

rRNA-Operon;

Weiterführende Artikel (2)

Messenger-Ribonukleinsäure; Translation;
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