Neuraminidasen

Zuletzt aktualisiert am: 14.11.2024

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Synonym(e)

Acetylneuraminidase; alpha-Neuraminidase; CAS-Nummer:9001-67-6; EC-Nummer: 3.2.1.18; Exo-alpha-Sialidase; Neuraminidase; Sialidase

Definition

Neuraminidasen sind eine Familie von Enzymen von Influenza- (Typ A und B) und anderen Viren. Die Neuraminidase (NA) ist (nach Hämagglutinin) das zweithäufigste Influenza-Oberflächenglykoprotein und trägt auf verschiedene Weise zur Virusvermehrung bei, insbesondere durch die Entfernung von Sialinsäuren aus den Glykoproteinen des Wirts und des Virus. Dieser Vorgang befördert die Freisetzung von Tochterviren aus den infizierten Zellen.

Neuraminidasen sind auch in  Bakterien, anderen Einzellern, Parasiten und Pilzen zu finden, kommen aber auch in den Lysosomen und den Zellmembranen von Tier und Mensch vor. Hier sind sie unverzichtbar beim Abbau der entsprechenden Aminoglycoproteine und Membran-Ganglioside. Eine Mangelkrankheit führt zu erhöhtem Gehalt dieser Substanzen in Blut und Urin (Sialidose).

Allgemeine Information

Die so genannte Neuraminidase-Hemmer sind Medikamente, die diesen Prozess der Abspaltung von der Wirtszelle nach einer Infektion mit Influenzaviren verlangsamen. Als wichtig dafür gilt generell, das Medikament innerhalb der ersten 48 Stunden nach den ersten Symptomen einzunehmen. Diesem Medikamententyp, zu dem Tamiflu und Relenza gehören, gilt die Hoffnung, bei einer eventuellen Pandemie durch das Influenza A/H5N1 Virus eine erste Eindämmung bewirken zu können.

Obwohl Neuraminidasen als Rezeptor-zerstörende Enzyme beschrieben werden wurden in den letzten Jahren wurden menschliche H3N2-Viren mit geringer oder nicht nachweisbarer NA-Aktivität isoliert, was auf große Deletionen der kodierenden Sequenz zurückzuführen ist, die den größten Teil oder die gesamte katalytische Kopfdomäne entfernen (Air GM 2012).

Hinweis(e)

Der Name Neuraminidase leitet sich von dem alternativen Namen der Sialinsäure, N-Acetylneuraminsäure (NeuAc) ab. Neuraminidase-Inhibitoren sind Sialsäureanaloga.

Literatur
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  1. Air GM (2012). Influenza neuraminidase. Influenza Other Respir Viruses 6:245-256.
  2. Bonten E et al. (1996) Characterization of human lysosomal neuraminidase defines the molecular basis of the metabolic storage disorder sialidosis. In: Genes & development. Band 10, Nummer 24: 3156–3169.
  3. Eichelberger MC et al. (2015) Influenza neuraminidase as a vaccine antigen. Curr Top Microbiol Immunol 386:275-99.
  4. Eichelberger MC et al. (2018) Neuraminidase as an influenza vaccine antigen: a low hanging fruit, ready for picking to improve vaccine effectiveness. Curr Opin Immunol 53:38-44.
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Zuletzt aktualisiert am: 14.11.2024