Definition
Der Begriff Thixotropie (griech. thixis= berühren, trope =Wendung; Änderung) beschreibt eine Eigenschaft von Gelen, die aus anorganischen Gerüstbildnern aber auch aus Zellulosederivaten aufgebaut sind, dass sie sich bei der Einwirkung einer Schub- oder Scherspannung (z.B. beim Rühren oder Schütteln oder auch beim Aufstreichen auf die Haut) verflüssigen. Das Gelgerüst bricht durch die Scherbelastung zusammen. Der Vorgang ist reversibel. Nach Ende der Einwirkung verfestigen sie sich wieder. Ihre Viskosität verändert sich also. Viele Knetmassen (Spielkneten) verhalten sich thixotrop. In kosmetischen Rezepturen spielt Thioxotropie bei bestimmten Cremes eine Rolle. Sie werden beim Auftragen dünnflüssig und lassen sich somit leicht verteilen.Industriell wird der Effekt der Thixotropie u.a. bei Farben genutzt. Sie werden beim Streichen leicht flüssig und anschließend dickflüssig, so dass sich keine Tropfen bilden.
Das bekannteste Beispiel für eine thixotrope Flüssigkeit ist Ketchup oder auch Zahnpasta. Synovialflüssigkeit in den Gelenken ist durch die darin enthaltene Hyaluronsäure thixotrop, weswegen man sich vor sportlichen Betätigungen „aufwärmen“ sollte.
Das gegensätzliche Verhalten zur Thixotropie wird als Rheopexie, Antithixotropie oder negative Thixotropie bezeichnet. In der Rheologie bezeichnet Thixotropie eine Zeitabhängigkeit der Fließeigenschaften bei nicht-newtonschen Fluiden, bei der die Viskosität infolge andauernder äußerer Einflüsse abnimmt und erst nach beendigter Beanspruchung wieder in die Ausgangsviskosität zurückkehrt. Für Blut gilt, dass es sowohl eine scherverdünnende als auch eine thixotrope Flüssigkeit ist.
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- Loebich F (1985) Stabilsatoren in Dermatika. In: Hornstein P, Nürnberg E Externa Therapie von Hautkrankheiten. Georg Thieme Verlag Stuttgart S.85