Definition
Oligopeptide bezeichnet lineare Peptidketten, aus bis zu ca. 10 Aminosäuren, die durch < 10 Aminosäuren (meist handelt es sich um alpha-Aminosäuren) über Peptidbindungen (Amidbindungen) miteinander verbunden sind (Polypeptide – bestehen aus > 10 Aminosäuren.
Makropeptide – bestehen aus > 100 Aminosäuren). Zahlreiche Oligopeptide kommen natürlich vor und haben sehr spezifische physiologische Eigenschaften, z. B. als Peptidhormone, Kinine, Amanitine, Toxine oder Peptid-Antibiotika.
Allgemeine Information
Die Oligopeptide werden systematisch nach der Anzahl ihrer Aminosäuren benannt:
2 Aminosäuren: Dipeptid
3 Aminosäuren: Tripeptid
4 Aminosäuren: Tetrapeptid
5 Aminosäuren: Pentapeptid
6 Aminosäuren: Hexapeptid
7 Aminosäuren: Heptapeptid
8 Aminosäuren: Oktapeptid
9 Aminosäuren: Nonapeptid
10 Aminosäuren: Dekapeptid
Aus funktioneller Sicht lassen sich die in der Kosmetik verwendeten Oligopeptide wie folgt unterteilen:
Peptide mit stimulierender Wirkung auf die Collagensynthese: sie werden auch als Matrikine oder Collagenbooster. Bekannter Vertreter: Palmitoyl-Pentapeptid.
Peptide mit Einfluss auf die neuromuskulären Synapsen: diese führen zu einer Muskelrelaxation und einer damit verbundenen Faltenglättung. Prominenter Vertreter ist das Acetyl-Hexapeptid.
Hormonartig wirkende Peptide: Cytokine und Wachstumsfaktoren wie Fibroblast Growth Factor (FGF), Signalmoleküle, die unterschiedlichste biologische Vorgänge steuern. Sie werden in der Regel biotechnologisch mit Hilfe genmanipulierter Bakterien hergestellt und liposomal verkapselt.
Unspezifische Oligopeptide: Soja-Oligopeptide und aus hydrolysierten Milchproteinen resultierende Oligopeptide wirken an der Hautoberfläche. Beim partiellen Abbau dieser Oligopeptide entstehen freie Aminosäuren, die den natürlichen NMF unterstützen.