Synonym(e)
Definition
Cystin (hiermit ist meist L-Cystin gemeint), ein Disulfid des Cysteins, ist eine natürliche, proteinogene Aminosäure. Sie kommt in hoher Konzentration, peptidisch gebunden, v.a. in Haut und Haaren vor. Cystin entsteht durch Oxidation von 2 L-Cysteinresten. Die Disulfidbrücken (s. Strukturformel) tragen zur Stabilität von Tertiärstrukturen bei.
L-Cystin ist ein weißes kristallines Pulver, unlöslich in Wasser und Wasser, ist das Disulfid leicht löslich in Alkalilauge und Mineralsäuren.
Cystin ist bis zu 17 % im Keratin enthalten und ist dort über Disulfidbrücken miteinander verbunden.
So enthält Keratin (aus Haaren, Borsten oder Federn) etwa 11 % peptidisch gebundenes L-Cystin. Es gibt auch Nierensteine, die aus L-Cystin bestehen.
Allgemeine Information
Cystin wird überwiegend fermentativ mit Hilfe von genetisch modifizierten Bakterien vom Typ Escherichia coli hergestellt.
Weiterhin kann Cystin über eine Hydrolyse keratinhaltiger Proteine (Geflügelfedern, Haare) gewonnen werden.
L-Cystin findet eine breite Verwendung in der Lebensmittelindustrie.
L-Cystin sowie verschiedene Cystinverbindungen werden in kosmetischen Rezepturen eingesetzt.
Dicapryl Cystine ist ein Präparat das ebenso wie Dimethyl cystinate (INCI) in der Haarkosmetik als Antistatikum wirksam ist.
L-Cystine (INCI) wirkt ebenfalls antistatisch (verringert statische Aufladungen, indem die elektrische Ladung an der Oberfläche von Haut und Haaren neutralisiert); weiterhin wird es Haarkonditionierungsmittel eingesetzt (macht das Haar leicht kämmbar, geschmeidig, weich und glänzend und verleiht ihm Volumen).