Definition
Als Viroide bezeichnet man fremde, nackte zirkuläre RNA –Moleküle (Nukleinsäuren) innerhalb einer Zelle. Ihre Vermehrung erfolgt über zelluläre Polymerasen im Zellkern. Man kennt sie hauptsächlich als Verursacher von Pflanzenkrankheiten. Ihre Bedeutung für den Menschen ist umstritten.
Das Hepatitis-D-Virus zeigt Ähnlichkeiten mit einem Viroid. Die Replikation seiner RNA ist wie bei einem Viroid nicht von einem Helfervirus, sondern von zellulären Poylmerasen abhängig. Um sich zu einem infektiösen Partikel zu entwickeln benötigt HDV das Hüllprotein des Hepatitis-B-Virus (HBs-Antigen). HDV-Infektionen kommen daher nur in Kombination mit HBV vor.
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- Hof H et al. (2019) In: Hof H, Schlüter D, Dörries R, Hrsg. Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme S.277