Definition
Testverfahren zur Überprüfung der TSH-Sekretionsreserve bei grenzwertiger Schilddrüsenfunktionsstörung wie z.B. bei präklinischer Hypo- oder Hyperthyreose. Bemerkung: durch die qualitativ guten TSH-Assays ist dieser Test meist überflüssig.
Indikation
Weitere Indikationen:
Nachweis einer Sekretionsstarre bei TSH-produzierender Tumoren.
Nachweis einer Schilddrüsenhormon-Resistenz (überhöhte Stimulierbarkeit)
Kontraidikation: Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber TRH; Krampfleiden, schwere obstruktive Bronchialerkrankungen, instabile Angina pectoris, frischer Myokardinfarkt
Durchführung
Beim TRH-Test wird zunächst der basale TSH-Wert im Blut gemessen. Anschließend werden 200 µg Thyreoliberin langsam intravenös gespritzt. Nach 30 Minuten erfolgt eine weitere Blutentnahme, zur erneuten Bestimmung des TSH-Wertes.
Referenzwerte für den Laborwert TRH:
- TSH-Anstieg: > 2,5-fach gegenüber dem Basiswert
- TSH-Maximum: < 25 mU/ml
Fehlender oder verminderter Anstieg: Hyperthyreose, Autonomie, sekundäre (hypophysäre) Hypothyreose, Suppression der hypothalamischen Funktion durch SD-Schilddrüsenmedikation
Überhöhter Anstieg: subklinische Hypothyreose, primäre Hypothyreose, SD-Hormonresistenz
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Böhm O (2018) Schilddrüsenhormone. In: Neumeister B et al. (Eds) Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier GmbH S. 299-300