Totimpfstoffe

Totimpfstoffe enthalten inaktivierte (nicht mehr teilungsfähige) Krankheitserreger oder Teile davon. Damit besteht kein Risiko für eine aktive Infektion (Impfkrankheit). 

Totimpfstoffe werden bei einer aktiven Immunisierung verwendet (s.a. passive Immunisierung). Als Totimpfstoffe  entweder inaktivierte ganze Erreger  (partikuläre Impfstoffe) eingesetzt oder nur wichtige antigene Bestandteile (Proteine, Polysaccharide) die aus natürlichen Erregern extrahiert oder rekombinant  mittels Gentechnik) hergestellt werden.

Meist handelt es sich um antigene Strukturen, die in der Regel isoliert, gereinigt und ggf. modifiziert werden. So müssen z.B. die Partikel von Influenzaviren gespalten (Spaltimpfstoffe) werden, um die antigenen Proteine in der Hülle (Hämagglutinin und Neuraminidase) zu extrahieren. Die Lipide in der Virushülle müssen entfernt werden um die Verträglichkeit zu verbessern. 

Eine Sonderform der Totimpfstoffe sind Toxoidimpfstoffe, deren Toxizität abgeschwächt werden muss (Tetanustoxin, Diphtherietoxin). 

Schwerwiegende Nebenwirkungen nach Impfungen mit Totimpfstoffen sind sehr selten. Allerdings lässt der Impfschutz nach einer gewissen Zeit nach, so dass eine Auffrischung notwendig wird.

Der Organismus reagiert auf diese Art der Vakzinierung mit Hilfe von B-Zellen und T-Helferzellen zunächst mit Antikörpern der Klasse IgM niederer Affinität. Nach Tagen entstehen IgG-Antikörper mit zunehmender Affinität. Die T-Zellen erwerben ein immunologisches Gedächtnis (Memory-cells, Gedächtniszellen), sodass sie bei wiederholter Gabe des Antigens eine Booster-Reaktion ermöglichen.  Der Aufbau einer messbaren und belastbaren Immunität (Grundimmunisierung) dauert mindestens 7-10  Tage.

Mit Totimpfstoffen wird z. B. gegen Tetanus, Hepatitis A und B, Cholera, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Japanische Enzephalitis, 

Tollwut, Polio (IPV ), Pertussis (zellulärer Impfstoff), Pneumokokken- und Meningokokkenerkrankungen geimpft.