Definition
Begiff aus der Genetik. Rezessiv heißt "zurücktretend". Erbfaktoren in "mischerbigen" (heterozygoten) Allelen sind rezessiv, wenn sie gegenüber einem dominanten Erbfaktor bei der Merkmalsausprägung nicht in Erscheinung treten. Damit sich der rezessive Faktor durchsetzt, muss er "reinerbig" (homozygot) vorliegen, d. h. er muss von beiden Elternteilen vererbt werden. Der Erbfaktor muss also zweifach vorliegen.
Ein gutes Beispiel für "dominant und rezessiv" findet sich bei den Blutgruppen. Die Blutgruppe wird durch die Antigene auf der Oberfläche der Erythrozyten festgelegt. Diese werden wieerum durch verschiedene Allele codiert. Dominante Allele codieren die beiden geläufigsten Blutgruppen A und B. Besitzt eine Person die Allele A und B gleichzeitig, so produzieren diese beide Antigene gleichzeitig und in gleicher Menge (Kodominanz). Deshalb hat eine Person mit AG-Genotyp auch den AB-Phänotyp (und die Blutgruppe AB).
Bei der Blutgruppe 0 befinden sich keine Antigene auf der Zelloberfläche der roten Blutkörperchen. Das Allel für O ist rezessiv, und deshalb gibt es zwei Vererbungsmuster für die Blutgruppen im ABO-System:
Kodominanz für A und B
Dominant-rezessiv: A oder B gepaart mit dem O-Allel.