Ätiologie
Durch eine primäre oder auch durch eine sekundäre Pleuritis kommt es zu einer Aufrauung der beiden Pleurablätter.
Die Blätter der parietalen und der viszeralen Pleura verursachen durch diese Rauigkeit auskultatorisch feststellbare Phänomene, die während der gesamten Atmung zu hören sind.
Klinisches Bild
Die Atemexkursionen sind an der betroffenen Seite abgeschwächt, wir finden eine sog. Schonatmung.
Mitunter wird der Arm auf der erkrankten Seite dicht an den Thorax gedrückt, um die Atemexkursionen wegen des Schmerzes so gering wie möglich zu gestalten.
Ansonsten finden sich die bei Pleuritis üblichen Symptome wie:
- oberflächliche und beschleunigte Atmung
- Atemnot
- atemabhängige Schmerzen, die u.U. in den Rücken ausstrahlen können
- mitunter Fieber
- Tachypnoe
Diagnose
Auskultation
- Auskultatorisch ist ein atemsynchrones Reibegeräusch zu hören, welches den gesamten Atemzyklus über vorhanden ist. Das Geräusch ist ohrnah und mit p.m. im Bereich der größten Atemexkursion (d.h.am Ende der Inspiration und zu Beginn der Expiration). Das Pleurareiben ist nur in den unteren Lungenabschnitten zu hören, da hier stärkere Bewegungen der beiden Pleurablätter möglich sind. Pleurales Reiben in den oberen Lungenabschnitten ist nicht auskultierbar. Falls sich während des Krankheitsgeschehens ein Pleuraerguss ausbilden sollte, verschwindet das Geräusch zunehmend, bis es schließlich nicht mehr auskultierbar ist.
Perkussion
- unauffällig; erst beim Auftreten eines Ergusses tritt eine Dämpfung des Klopfschalls auf
Stimmfremitus
- unauffällig; erst beim Auftreten eines Ergusses abgeschwächt oder auch aufgehoben
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Anschütz F (1978) Die körperliche Untersuchung 100-101
- Baum E et al. (2011) Degam Leitlinie Nr. 15. AWMF Register Nr. 053/023 S 81, 84
- Loscalzo J et al. (2011) Harrisons Lungenheilkunde und intensivmedizinische Betreuung 3
- Siegenthaler W et al. (2000) Siegenthalers Differenzialdiagnose 249