Synonym(e)
Definition
Das Pituitary adenylate-cyclase-activating polypeptide (Akronym: PACAP) ist ein 27- oder 38-Aminosäuren-Neuropeptid, das zur Familie der vasoaktiven intestinalen Polypeptide (VIP)/Glucagon/Sekretin gehört. PACAP weist eine besonders hohe Homologie (~ 68 %) zu VIP auf. Aufgrund der hohen Homologie der Aminosäuresequenzen von PACAP und VIP teilen sich diese Peptide drei G-Protein-gekoppelte Rezeptoren der Klasse B:
- den PAC1-Rezeptor (PAC1-R)
- den VPAC1-Rezeptor (VPAC1-R) und
- den VPAC2-Rezeptor (VPAC2-R).
Allgemeine Information
Diese Rezeptoren weisen eine hohe Homologie zueinander auf, und ihre hohe Homologie wird für diese Entdeckungen ausgenutzt. Diese Übersicht gibt hauptsächlich einen Überblick über die Geschichte der Entdeckung von PACAP und seiner drei Rezeptoren.
PACAP wird hauptsächlich in Nervengeweben exprimiert, wo auch seine Rezeptoren weit verbreitet sind. PACAP und seine Rezeptoren sind an verschiedenen biologischen Funktionen beteiligt. Peripher sind sie an der Steuerung der Hormonsekretion des Hypophysenvorderlappens, der Gefäßerweiterung, der Adrenalinausschüttung, der Insulinsekretion und der Immunsuppression beteiligt. Im Zentralnervensystem wirkt PACAP nicht nur als Neurotransmitter, sondern übt auch eine neuroprotektive Wirkung bei Ischämie des Gehirns, Parkinson-Krankheit, traumatischen Hirnverletzungen und Rückenmarksverletzungen aus.
Berichtet wurde, dass Mäuse mit einem PACAP-Gendefizit Symptome entwickeln, die dem trockenen Auge ähneln, wie z. B. Hornhautverhornung und Tränenreduktion. Es wurde auch nachgewiesen, dass die Injektion von PACAP in die Fußsohlen von Mäusen die Schweißsekretion an der Injektionsstelle erheblich fördert. Diese Berichte deuten darauf hin, dass sich PACAP auch für die Behandlung von trockenen Augen und Schweißproblemen als klinisch nützlich erweisen könnte.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Karpiesiuk A et al. (2021) Pituitary Adenylate Cyclase-Activating Polypeptide (PACAP) in Physiological and Pathological Processes within the Gastrointestinal Tract: A Review. Int J Mol Sci 22):8682.