Pankreas Assoziiertes Protein

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Pankreatitis-assoziierten Protein; PAP

Definition

Das Pankreatitis-assoziierte Protein I (PAP) ist ein 16 kDa großes, sekretorisches Stressprotein, das zuerst in der Bauchspeicheldrüse während einer Pankreatitis charakterisiert wurde, aber auch in verschiedenen Geweben wie Leber-, Magen- und Darmkrebs exprimiert wird. Die Expression des Pankreatitis-assoziierten Proteins-1 (PAP-1) dient als Marker für die Pankreatitis. Das Protein ist im Serum von Patienten mit aktiver entzündlicher Darmerkrankung (IBD) erhöht und seine Werte scheinen mit der Krankheitsaktivität korreliert zu sein (Nunes Tet al. 2014). Weiterhin wird es im Blut von Neugeborenen mit Mukoviszidose erhöht gefunden und dient als Screening-Test.

Allgemeine Information

PAP ist strukturell mit den C-Typ-Lektinen verwandt. Eine klassische Lektin-verwandte Funktion wurde bisher nicht gefunden. Es konnte gezeigt werden, dass die PAP-Expression in einigen Geweben konstitutiv oder verletzungs- und entzündungsinduziert aktiviert werden kann. Weiterhin ist feststellbar dass PAP in vitro und in vivo als entzündungshemmender Faktor wirkt.

So kann die PAP-Expression durch verschiedene pro- und anti-inflammatorische Zytokine und durch sich selbst über einen JAK/STAT3-abhängigen Weg induziert werden. PAP ist in der Lage, die Expression des anti-inflammatorischen Faktors SOCS3 über den JAK/STAT3-abhängigen Weg zu aktivieren. Der JAK/STAT3/SOCS3-Weg scheint ein gemeinsamer Punkt zwischen PAP und verschiedenen Zytokinen zu sein. Yu JH et al. (2019) vertreten das Postulat, dass PAP-1 die Cerulein-induzierte Apoptose als Reaktion auf die NADPH-Oxidase-vermittelte NF-κB-Aktivierung in pankreatischen Azinuszellen  hemmt.  PAP kann  die Adhäsion und Motilität von normalen und transformierten Melanozyten modifizieren, was auf eine mögliche Interaktion mit der Melanom-Invasivität hindeutet (Valery C et al. 2001).

Durchführung

PAT ist als Mukoviszidose-Screening-Test etabliert. Als Cutoff gilt 2.1 µg/l. Der Verdacht auf CF besteht, wenn PAP ≥ der 87.5 te Perzentile liegt. Befindet sich der PAP-Wert im Normbereich, kann CF ausgeschlossen werden; ist der Wert auffällig, werden betroffene Familien zum Recall-IRT geladen. Ist auch der zweite IRTWert erhöht, erfolgt die Schweißtestuntersuchung. Für Frühgeborene fehlen PAP-Normwerte, sie sind daher vom neuen Untersuchungsschema ausgeschlossen. Bei Kindern mit deutlich erhöhtem IRT (>130ng/ml) erfolgt unabhängig vom PAP-Wert ein Schweißtest (ab 2. Lebenswoche; auch bei Erwachsenen mit CF-Verdacht möglich)

Hinweis(e)

Ursprünglich wurde das „Pancreatitis-associated protein“  im Pankreassaft von Ratten mit akuter Pankreatitis entdeckt (Closa D et al.2007). 

Weiterführende Artikel (2)

Lektine; Pankreatitis akute;
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