Leberzysten K76.8

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 09.12.2024

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Synonym(e)

Dysontogenetische Leberzyste; Hepatic cyst; Liver cyst; Nichtparasitäre Leberzyste; Non-parasitic hepatic cyst; NPHC

Definition

Im Leberparenchym eingebetteter, solitärer oder multipel auftretender, flüssigkeitsgefüllter Hohlraum (Zyste). Leberzysten werden oft zufällig bei beschwerdefreien Patienten gefunden und haben in der Regel keinen Krankheitswert. Leberzysten können ein Teilsymptom der "Autosomal dominanten polyzystischen Nephropathie" sein.

Vorkommen/Epidemiologie

Solitäre Leberzysten treten bei Menschen > 50 Jahre mit einer Inzidenz von 3-5% auf.

Ätiopathogenese

Die nichtparasitären Zysten können vererbt (kongenital), traumatisch (durch äußere Einwirkung) oder neoplastisch (Neubildung) bedingt sein. 

Leberzysten können sich auch als Folge einer intrahepatischen Gallengangsobstruktion bilden.

Äußerst selten bilden sich Leberzysten als degenerative Begleiterscheinung einer Leberzirrhose.

Im Rahmen der autosomal dominanten polyzystischen Nephropathie (ADPKD – Q61.2) werden Leberzysten in nahezu 100% der Fälle angetroffen; sie sind in 10% der Fälle kombiniert mit Pankreaszysten und Hirnbasisarterienaneurysmen.

 

Klinisches Bild

Leberzysten weisen eine rundliche Form auf, die sich scharf vom restlichen Gewebe abgrenzt und eine zarte Wand aufweist. Sie vergrößern sich i.A. nur sehr langsam.

Bildgebung

Sonographie: runde echofreie, glatt begrenzte Struktur mit distaler Schallverstärkung.

Differentialdiagnose

Parasitär (z.B. Echinococcus granulosus) bedingte, zystische Echinokokkose.

Komplikation(en)

Selten Einblutungen oder Infektionen

Operative Therapie

Eine operative Indikation liegt nur bei entsprechender Schmerzproblematik, bei sehr großen Zysten oder bei sogenannten Zystenlebern (durch multiple Zysten kann die Leber ein deutlich gesteigertes Volumen aufweisen). Die symptomatischen Zysten werden laparoskopisch eröffnet und entlastet. Alternativ können unter laparoskopischer Kontrolle Sklerosierungstherapien der Zyste(n) durchgeführt werden (20% NACL-Lösung; Polidocanol: Jusufovic R et al. 2011; Spârchez Z et al. 2014).

Hinweis(e)

Ähnlich wie bei der Niere wird auch bei der Leber zwischen einer Leberzyste und einer Zystenleber (Leberparenchym durch zahlreiche Zysten wabenartig durchsetzt) unterschieden.

Literatur
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  1. Cui W et al. (2013) Surgical management of non-parasitic hepatic cyst with biliary communication: a case report. Cancer Biol Med 10:110-113.
  2. Jusufovic R et al. (2011) Percutaneous treatment of symptomatic non-parasitic benign liver cysts with 20% NaCl solution. Med Arh 65:35-37.
  3. Spârchez Z et al. (2014) Percutaneous treatment of symptomatic non-parasitic hepatic cysts. Initial experience with single-session sclerotherapy with polidocanol. Med Ultrason 16:222-228.

 

Weiterführende Artikel (1)

Leberzirrhose;

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