Koronarwiderstand

Autor: Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Definition

Unter einem Koronarwiderstand versteht man den physikalischen Widerstand in den Koronarien. Er errechnet sich wie folgt:

Rcor =

mittlerer diastolischer Aortendruck

minus

mittlerer diastolischer Druck im linken Ventrikel (mmHg)

dividiert durch

die Koronardurchblutung (ml / min x 100g)

(Müller 1985)

 

Allgemeine Information

Pathophysiologie

Der Koronarwiderstand setzt sich aus 3 Komponenten zusammen:

 

  • Proximale Komponente

Diese entsteht in den epikardialen Leitungsgefäßen (Classen 2009) und ist von der Lumenweite der epikardialen Koronararterie abhängig.

 

  • Distale Komponente

Sie hängt vom Widerstand der intramyokardialen Arteriolen ab (Herold 2019) und wird überwiegend lokal metabolisch reguliert. Die Koronardurchblutung kann durch Dilatation der intramyokardialen Widerstandsgefäße um das 4- bis 5- fache ansteigen (Classen 2009).

 

  • Extravasale Komponente

Die extravasale Komponente hängt von der systolischen Gefäßkompression als Folge der intramyokardialen Drucksteigerung ab (Herold 2019).

Bei einem erhöhten linksventrikulären Druck besteht ein erhöhter extravasaler Widerstand. Dieser besteht vom Subendokard zum Subepikard als transmuraler Widerstandsgradient.

Dadurch erschöpft sich die Koronarreserve im Subendokard früher als im Subepikard. Damit erklärt sich, warum eine Ischämie im Myokard immer zuerst im Subendokard auftritt (Classen 2009).

 

 

Anstieg des koronaren Widerstandes

Zu einem Anstieg des koronaren Widerstandes kann es kommen durch:

  • vasale Faktoren wie z. B.
    • Makroangiopathie (z. B. KHK)
    • Mikroangiopathie (small vessel disease)
    • Koronarspasmen (können u. a. durch Kokain ausgelöst werden)
    • Anomalien der Koronarien
    • arteriovenöse Fisteln
    • angeborene Myokardbrücken
  • Arrhythmien
  • arterielle Hypertonie

(Herold 2019)

  • Hyperkapnie (Kretz 1989)
  • diverse Medikamente (wie z. B. Atenolol etc. [Schlegel 1980])

 

 

Senkung des koronaren Widerstandes

  • Tachykardien (Lüderitz 1983)
  • verschiedene Medikamente (wie z. B. Calciumantagonisten [Wappler 2006], Nitrate [Rietbrock 1986]) etc.

 

Literatur
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  1. Classen M et al. (2009) Innere Medizin Elsevier Urban und Fischer Verlag 70
  2. Herold G et al. (2019) Innere Medizin. Herold Verlag 238 – 245
  3. Kretz F J et al. (1989) Anästhesie - Intensivmedizin – Notfallmedizin. Springer Verlag 167
  4. Lüderitz B et al. (1983) Handbuch der inneren Medizin: Band IX Herz und Kreislauf. Springer Verlag 379
  5. Müller F et al. (1985) Taschenbuch der medizinisch- klinischen Diagnostik. J F Bergmann Verlag München 128
  6. Rietbrock N et al. )1986) Nitrattherapie heute: Die Bedeutung von Pharmakodynamik und Pharmakokinetik für Arzneiform, Dosierung und klinische Wirksamkeit. Friedrich Vieweg Verlag 11 -12
  7. Schlegel B et al (1980) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin: 86. Kongreß zu Wiesbaden Springer Verlag 594
  8. Wappler F et al. (2006) Anästhesie und Begleiterkrankungen: Perioperatives Management des kranken Patienten Georg. Thieme Verlag 70
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