Harnsteingürtel der Erde

Autor: Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Erstbeschreiber

Die arabischen Geographen kannten bereits den sog. „Steingürtel der Erde“: „Ein breiter, niederer Gürtel erstredt sich bis Balth , und diesen nennen die arabischen Geographen den Steingürtel der Erde“ (Burnes 1836).

Auch in der Prosa finden sich Hinweise auf den Steingürtel der Erde, so z. B. in Else Lasker- Schülers erzählerischem Hauptwerk: „ Die Wirkung der unzählbaren Steine, eine Welt etwa von verkalteten Sternwelten umspannen das Land der Länder mit nicht zu öffnenden Steingürtel belasten…“ (Lasker- Schüler 2002).

Ätiologie

Ursächlich spielen bei der Bildung der Steine im Harnsteingürtel sowohl klimatische als auch soziale Bedingungen eine Rolle, von daher bezeichnet man diese auch als sog. Armutssteine (Fisang 2015).

 

 

Lokalisation

Der Harnsteingürtel umfasst die gesamte Erde und betrifft Länder mit heißem und trockenem Klima (Herold 2020). Der Steingürtel ist gekennzeichnet durch hohe Prävalenzen von Harnsteinen (10 % - 15 %).

Betroffen sind Teile folgender Kontinente:

  • Nordamerika (an der Grenze zu Mexiko)
  • Südamerika
  • Afrika (überwiegend in nördlichen Bereichen, aber auch im Süden)
  • Asien (im Süden und Osten)
  • Australien (in den nördlichen Bereichen)

In Europa und den USA haben sich wohlstandsbedingt zunehmend Zonen gebildet, in denen es ebenfalls vermehrt zu Calciumoxalat- und Harnsäuresteinen (s. Harnsteinarten) kommt. In den USA liegt die Prävalenz zwischen 12 % - 15 %, in Europa zwischen 5 % - 9 % (Fisang 2015).

 

 

Literatur
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  1. Burnes A (1836) Reisen in Indien und nach Bukhara. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Gotta’ schen Buchhandlung. 173
  2. Fisang C et al. (2015) Urolithiasis – interdisziplinäre Herausforderung in Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe. Dtsch Arztebl Int (112) 83 - 91
  3. Herold G et al. (2020) Innere Medizin. Herold Verlag 657
  4. Lasker- Schüler E (1937) Werke und Briefe Band 5: Das Hebräerland. Jüdischer Verlag 209
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