Synonym(e)
Definition
Gondaorelin ist das natürlich Freisetzungshormon (Releasing-Hormon) des Hypothalamus, das über die Aktivierung G-Protein-abgängiger Membranrezeptoren (GnRH-Rezeptoren) die Abgabe der beiden Gonadotropinen Follitropin (FSH) und Lutropin (LH) aus dem Hypophysenvorderlappen stimulieren. Pharmakologisch ist das native Gonadorelin (Gonadoliberin) ein basisches Dekapeptid mit haarnadelförmiger Sekundärstruktur.
Das synthetische Gonadorelin-Analogon Triptorelin unterscheidet sich vom Gonadorelin nur durch den Austausch von Glycin in Position 6 durch D-Trp. Leuporelin und Buserelin sind Nonapeptide mit D-Leu bzw. tert.-Butyl-D-Ser anstellte Gly in Position 6, bei denen zusätzlich das C-terminale Glyconamid durch eine Ethylamino-Gruppe ersetzt ist.
Die synthetischen Gonadorelin-Analoga besitzen eine erheblich höhere intrinsische Aktivität zum GnRH-Rezeptor (sog. Superagonisten). Sie supprimieren nach transienter, initialer Stimualtion durch eine Down-Regulation der hypophysären GnRH-Rezeptoren die Gonadotropin-Freisetzung.
Hinweis(e)
Die kompetitiven synthetischen Gonadorelinrezeptor-Antagonisten Cetorelix und Ganirelix sind Decapeptide, in denen mehrere Positionen des nativen Gonadorelins mit C-Aminosäuren substituiert sind. Sie hemmen die Gonadotropinsekretion unmittelbar ohne initiale Stimulation. Die Präparate Abarelix und Degarelix sind für die Therapie des Prostatakarzinoms zugelassen.