Gonadorelin

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Gonadorelini acetas PhEur, Gonadorelinacetat; Gonadorelinum, Gonadoliberin

Definition

Gondaorelin ist das natürlich Freisetzungshormon (Releasing-Hormon) des Hypothalamus, das über die Aktivierung G-Protein-abgängiger Membranrezeptoren (GnRH-Rezeptoren) die Abgabe der beiden Gonadotropinen Follitropin (FSH) und Lutropin (LH)  aus dem Hypophysenvorderlappen stimulieren. Pharmakologisch ist das native Gonadorelin (Gonadoliberin) ein basisches Dekapeptid mit haarnadelförmiger Sekundärstruktur.

Das synthetische Gonadorelin-Analogon Triptorelin unterscheidet sich vom Gonadorelin nur durch den Austausch von Glycin in Position 6 durch D-Trp. Leuporelin und Buserelin sind Nonapeptide mit D-Leu bzw. tert.-Butyl-D-Ser anstellte Gly in Position 6, bei denen zusätzlich das C-terminale Glyconamid durch eine Ethylamino-Gruppe ersetzt ist.

Die synthetischen Gonadorelin-Analoga besitzen eine erheblich höhere intrinsische Aktivität zum GnRH-Rezeptor (sog. Superagonisten). Sie supprimieren nach transienter, initialer Stimualtion durch eine Down-Regulation der hypophysären GnRH-Rezeptoren die Gonadotropin-Freisetzung.

Hinweis(e)

Die kompetitiven synthetischen Gonadorelinrezeptor-Antagonisten Cetorelix und Ganirelix sind Decapeptide, in denen mehrere Positionen des nativen Gonadorelins mit C-Aminosäuren substituiert sind. Sie hemmen die Gonadotropinsekretion unmittelbar ohne initiale Stimulation. Die Präparate Abarelix und Degarelix sind für die Therapie des Prostatakarzinoms zugelassen.  

 

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FSH; LH;
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