Synonym(e)
Definition
Das GBA-Gen (GBA ist das Akronym für Glucosylceramidase Beta) ist auf Chromosom 1q22 lokalisiert und kodiert für ein lysosomales Membranprotein (Glucosylceramidase Beta), ein Enzym das die beta-glukosidische Bindung von Glucocerebrosid, einem Zwischenprodukt im Glycolipid-Stoffwechsel, spaltet. Die Glucosylceramidase Beta (auch Glucocerebrosidase genannt) ist in Lysosomen aktiv, kleinen Zellorganellen, die als Recycling-Zentren fungieren. Lysosome verwenden proteolytische Enzyme, um toxische Substanzen abzubauen, Bakterien, die in die Zelle eindringen, zu verdauen und sonstigen „Zellmüll“ zu recyceln. Aufgrund dieser Funktionen werden die Enzyme im Lysosom auch als "Housekeeping-Enzyme" bezeichnet.
Allgemeine Information
Krankheiten die mit Mutationen im GBA-Gen (>300 Mutationen sind bekannt) assoziiert sind sind die Gaucher-Krankheit, Typ I und die Gaucher-Krankheit, Typ II . Die Gaucher-Krankheit ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die durch eine Anhäufung von Glukozerebrosiden in den Zellen gekennzeichnet ist. Ein verwandtes Pseudogen befindet sich etwa 12 kb stromabwärts von diesem Gen auf Chromosom1.
Pathophysiologie
Die Glucosylceramidase Beta ist ein derartiges "Housekeeping-Enzym", das Glucosylceramid in einen Zucker (Glucose) und ein einfacheres Fettmolekül (Ceramid) enzymatisch spaltet. Glucosylceramid ist ein Bestandteil der Membran, die die Zellen umgibt. Dadurch spielt das Enzym eine zentrale Rolle beim Abbau komplexer Lipide und dem Umsatz von Zellmembranen. Die Glucosylceramidase Beta spielt auch eine Rolle im Cholesterinstoffwechsel. Hierbei kann das Enzym entweder die Glucosylierung von Cholesterin katalysieren, durch eine Transglucosylierungsreaktion, die Glukose von Glucosylceramid auf Cholesterin überträgt. Schließlich kann es auch Cholesteryl-beta-D-glucosid hydrolysieren, um D-Glucose und Cholesterin zu produzieren
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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