Ersatzsystole I49.4

Autor: Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Erstbeschreiber

Synonyme

Ersatzschlag; Escape(d) Beat;

 

Definition

Unter einer Ersatzsystole versteht man eine ersatzweise eintretende Herzaktion, die einen ausgefallenen Sinusimpuls ersetzt (Herold 2022).

Diese setzt ein, sobald es zu einer Verlangsamung bzw. einem Ausfall der Erregungsbildung im Sinusknoten oder zu einer Blockierung der Erregungsüberleitung kommt (Roskamm 2004).

Einteilung

Die Ersatzsystole zählt zu den Reizbildungsstörungen (RBS). RBS werden unterteilt in :

- nomotope RBS:

- vom Sinusknoten ausgehende RBS

- heterotope RBS:

- außerhalb des Sinusknotens entstehende RBS (aktiv oder passiv)

Die Ersatzsystole zählt zu den passiven heterotopen RBS (Herold 2022)

 

Ätiopathogenese

Verursacht wird die Ersatzsystole, wenn

- die Impulsfrequenz des Sinusrhythmus unter eine kritische Grenze fällt

- die Reizweiterleitung, ausgehend vom Sinusknoten, gestört ist (wie es z. B. beim SA- Block oder beim AV- Block der Fall ist)

Handelt es sich hierbei lediglich um einen ausfallenden Sinusimpuls, so spricht man von einer Ersatzsystole, fallen mehrere Sinusimpulse aus, von einem Ersatzrhythmus (Herold 2022).

 

Klinisches Bild

Eine Ersatzsystole kann asymptomatisch sein oder als Palpitation vom Patienten wahrgenommen werden (Christ 2022).

Verlauf/Prognose

Die Prognose ist abhängig von der zu Grunde liegenden Erkrankung des Herzens (Haverkamp 2022).

Hinweis(e)

Allgemeine Information

Eine Ersatzsystole tritt mit geringer Verzögerung gegenüber dem Normalintervall auf. Sie entsteht im sekundären, tertiären oder tieferen Erregungsbildungszentren des Herzens.

Anschließend erfolgt wieder eine Erregung, die vom Sinusknoten ausgeht. Das Intervall Ersatzsystole – Sinusschlag ist kürzer als das normale RR- Intervall (Schley 1986).

 

Eine supraventrikuläre Ersatztätigkeit stammt überwiegend aus dem Bereich des His- Bündels, des AV- Knotens oder aus der Mündung des Sinus coronarius. Hierbei kommt es zu einer retrograden Erregung der Vorhöfe, im EKG i. d. R. erkennbar an einem negativen P in II, III und aVF. (Roskamm 2004).

 

Bei einer ventrikulären Ersatztätigkeit kommt die Erregung aus aus tertiären oder ventrikulären Automatiezentren. Im EKG finden sich deformierte und dissoziierte Kammerkomplexe (Roskamm 2004).

Literatur
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  1. Christ J (2022) Kardiologie Basics Elsevier Urban und Fischer Verlag Deutschland 79
  2. Haverkamp W (2022) Fokus- EKG: EKG- Wissen für die Praxis. ExCard Research GmbH https://www.fokus-ekg.de/inhalt-von-a-z/extrasystolen-ersatzrhythmen-und-akzellerierte-rhythmen/ersatzrhythmen/
  3. Herold G et al. (2022) Innere Medizin. Herold Verlag 273 – 274
  4. Kasper D L et al. (2015) Harrison‘s Principles of Internal Medicine. Mc Graw Hill Education 1475
  5. Roskamm H, Neumann F J, Kalusche D, Bestehorn H P (2004) Herzkrankheiten: Pathophysiologie – Diagnostik – Therapie. Springer Verlag Berlin / Heidelberg / New York 370
  6. Schley G (1986) Elektrokardiographie: Eine Einführung. Springer Verlag Berlin / Heidelberg / New York / Tokyo 126, 132

Disclaimer

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