Definition
Chylomikronen sind Lipoproteinpartikel, die für den Transport von Triglyceriden, Phospholipiden und Cholesterin vom Dünndarm zur Leber notwendig sind. Chylomikronen haben einen Durchmesser von 0,5 bis 1,0 µm und eine Dichte von <1,000 g/ml.
Allgemeine Information
Im Darm kommt es zur Spaltung von Triacylglyzeriden zu Diacylglyceriden, zu Monoacylglyceriden und zu freien Fettsäuren. Diese diffundieren zusammen mit Phospholipiden und Cholesterin in die intestinalen Mukosazellen. Dort werden sie im glatten Endoplasmatischem Retikulum wieder zu Triacylglyceriden synthetisiert und gemeinsam mit den anderen Lipiden, Apolipoprotein A und Apolipoprotein B-48 zu einem Lipoprotein verpackt, was als Chylomikron bezeichnet wird.
Es folgt die Abgabe der Chylomikronen an die Lymphe. Unter vollständiger Umgehung des Leberkreislaufes werden die Chylomikronen über das Lymphsystem in den Ductus thoracicus und letztlich in das Blut transportiert. Im Blut geben die Chylomikronen ihr ApoA an die HDL ab, wobei sie von den „High density lipoproteins“ ApoC und ApoE erhalten. Das ApoC dient der Aktivierung der Lipoproteinlipase, welche sich im Endothel der Herzkapillaren, der Muskelkapillaren und der Kapillaren im Fettgewebe befindet.
Die Lipoproteinlipase spaltet die Triacylglyceride zu freien Fettsäuren, die von den o.g. Geweben als Energielieferant genutzt oder als Triacylglyceride gespeichert werden können. Die Chylomikronen gelangen dann als sog. Remnants zur Leber, an der sie an LDL-Rezeptoren gebunden, danach über Endozytose in die Leberzellen aufgenommen und schließlich abgebaut werden. Die noch vorhandenen Triacylglyceride werden zu VLDL verpackt.