Atropin-Vergiftung T44.3

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Anticholinerges Syndrom

Definition

Das Tropan-Alkaloid Atropin, das natürlich in verschiedenen Pflanzenteilen einiger Nachtschattengewächse wie Alraune, Engelstrompete, Stechapfel, Tollkirsche oder Bilsenkraut vorkommt, wirkt als unselektiver kompetitiver und reversibler Muskarinrezeptor-Antagonist. Es verdrängt den natürlichen Liganden, den Neurotransmitter Acetylcholin, von den Muskarinrezeptoren und vermindert so die Wirkung des Parasympathikus.

Klinisches Bild

Eine Atropinvergiftung ruft „anticholinerge Symptome“ hervor. Der Symptomkomplex wird als anticholinerges Syndrom bezeichnet mit:

  • Fieber,
  • Mundtrockenheit,
  • Tachykardie,
  • Harnverhalt,
  • Obstipation,
  • Mydriasis,
  • Hautrötungen,
  • Delir (mit starker motorischer Unruhe) und
  • Verwirrtheit, z. T. mit Halluzinationen

Bei hohen Dosen kommt es zu Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen und Atemlähmung. Als spezifisches Antidot bei schwerer Intoxikation wird Physostigmin eingesetzt. Therapeutisch wird Atropin vor allem in der Augenheilkunde und der Notfallmedizin eingesetzt.

Disclaimer

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.

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