Synonym(e)
Definition
In der Molekularbiologie ist ein Amplikon eine DNA-Sequenz oder RNA-Sequenz. Ein Amplikon kann künstlich durch verschiedene Methoden wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder die Ligase-Kettenreaktion (LCR) oder natürlich durch Genduplikation gebildet werden. Das Produkt wird als Amplifikat bezeichnet. Die Länge wird durch den Abstand der Primer bestimmt.
In diesem Kontext bezieht sich der Begriff Amplifikation auf die Herstellung einer oder mehrerer Kopien eines genetischen Fragments oder einer Zielsequenz, insbesondere des Amplikons. Da es sich auf das Produkt einer Amplifikationsreaktion bezieht, wird Amplikon austauschbar mit gängigen Laborbegriffen wie „PCR-Produkt“ verwendet.
Allgemeine Information
Die künstliche Amplifikation wird in der Forschung, in der Forensik und in der Medizin u. a. zum Nachweis und zur Quantifizierung von Infektionserregern, zur Identifizierung menschlicher Überreste und zur Extraktion von Genotypen aus menschlichem Haar verwendet.
Hinweis(e)
Die natürliche Genduplikation spielt eine wichtige Rolle in der Evolution. In diesem Zusammenhang kann sich der Begriff Amplikon sowohl auf einen Abschnitt chromosomaler DNA beziehen, der herausgeschnitten, amplifiziert und an anderer Stelle im Genom wieder eingefügt wurde, als auch auf ein Fragment extrachromosomaler DNA, das als Doppelminute bezeichnet wird und jeweils aus einem oder mehreren Genen bestehen kann. Die Amplifikation der Gene, für die diese Amplikons kodieren, erhöht im Allgemeinen die Transkription dieser Gene und letztlich die Menge der zugehörigen Proteine.