17-beta-Estradiol

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

17-beta-Östradiol; 17-ß-Estradiol; 17-ß-Östradiol; E2; Estradiol; Östradiol

Definition

Beim 17-Beta-Estradiol handelt es sich um das wesentliche Östrogen der geschlechtsreifen Frau, aus den Granulosazellen des heranreifenden Follikels und bei der schwangeren Frauen in der Plazenta. 17-Beta-Estradiol entsteht aus der Aromatisierung von Testosteron, aber auch von Östron. Die Konzentration von 17-beta-Estradiol verändert sich im Laufe des weiblichen Zyklus. Beim Mann findet die Produktion im Hoden und in der Nebennierenrinde statt.

Allgemeine Information

Normwerte für Frauen (Normwerte in pg/ml) - Umrechnungsfaktor: pg/ml x 3,671 = pmol/l

  • Präpubertär: < 20
  • Früh follikulär: 20-190
  • Präovulatorisch: 150-350
  • Luteal: 100-200
  • Postmenopausal: < 30
  • Männer: <40
  • Schwangerschaft 1. Trimenon: 300-7.000
  • Schwangerschaft 2. Trimenon: 1.000-17.900
  • Schwangerschaft 3. Trimenon: 4.300-17.600

 

Indikation

Verdacht auf Zyklusstörungen

Beurteilung der Ovarialfunktion

Monitoring der Follikelreifung (Eizellreifung)

Verdacht auf Östrogen-produzierende Tumoren

Bestimmung des Substitutionsbedarfs in der Menopause

Kontrolle der Sterilitätstherapie

Durchführung

Bestimmungsmethoden: ECLIA; LIA; ID-GC/MS  

Klinisches Bild

Interpretation: erhöhte Werte bei Frauen

  • Follikelpersistenz – Ausbleiben des Follikelsprungs mit übermäßiger Hormonproduktion
  • Östrogenproduzierende Tumoren (Granulosa- und Thekazelltumor)
  • Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung) – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
  • Nierenfunktionsstörungen – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
  • Östrogensubstitution und -Überdosierung
  • Periovulatorische Phase (Phase um den Eisprung herum)
  • Gravidität (Schwangerschaft)

Interpretation: erhöhte Werte bei Männern

  • Adipositas (Fettsucht)
  • Hormonproduzierende Tumoren
  • Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung) – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
  • Nierenfunktionsstörungen – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus

Interpretation: erniedrigte Werte bei Frauen

  • Primäre Ovarialinsuffizienz
  • Menopause
  • Sekundäre Ovarialinsuffizienz
  • Einnahme von hormonellen Kontrazeptive
  • Fehlende Stimulation des Ovars
  • Hypophyseninsuffizienz: Corpus-luteum-Insuffizienz; Anovulation

Hinweis(e)

Bei der Interpretation der gemessenen Werte ist stets die Zyklusphase zu berücksichtigen (Angabe des Zyklustages am Tag der Blutentnahme bzw. Angabe des ersten Tages der letzten Regelblutung).

Literatur
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  1. Böhm C et al. (2017) in: Neumeister B et al. Klinikleitfaden Labordiagnostik. Urban&Fischer Verlag München S. 341

Weiterführende Artikel (2)

Östrogene; Testosteron;

Autoren

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