Synonym(e)
Definition
Score der anhand klinischer und anamnestischer Parameter eine Einschätzung der klinischen Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Thromboembolie erlaubt.
Allgemeine Information
Für die Diagnostik von thromboembolischen Ereignissen besitzt die D-Dimer-Bestimmung eine hohe diagnostische Sensitivität (bei Lungenembolien noch mehr als bei tiefer Venenthrombose - TVT) bei jedoch niedriger Spezifität. Somit kann bei niedrigem Wert zwar eine Thromboembolie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden (hoher negativer prädiktiver Wert), ein erhöhter Wert ist aber oft schwerer einzuordnen. Hier wird die Kombination der D-Dimer-Bestimmung mit dem sogenannten „Wells-Score“ (benannt nach P.S. Wells) empfohlen.
Durchführung
Bestimmung der klinischen Wahrscheinlichketi für das Vorhandensein einer TVT (Wells-Score)
- Aktive Krebserkrankung (1)
- Lähmung oder kürzliche Immobilisation der Beine (1)
- Bettruhe (>3 Tage); große Chirurgie (<12 Wochen) (1)
- Schmerz / Verhärtung entlang der tiefen Venen (1)
- Schwellung ganzes Bein (1)
- Schwellung Unterschenkel >3 cm gegenüber Gegenseite (1)
- Eindrückbares Ödem am symptomatischen Bein (1)
- Kollateralvenen (1)
- Frühere, dokumentierte TVT (1)
- Alternative Diagnose mindestens ebenso wahrscheinlich wie tiefe Venenthrombose (-2)
- Auswertung des Punktescores
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Wahrscheinlichkeit für TVT nicht hoch (Score: <2)
Wahrscheinlichkeit für TVT hoch (Score: >2)
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- Interdisziplinäre S2-Leitlinie(2005): Venenthrombose und Lungenembolie. VASA 34: Suppl. 66
- Wells PS et al. (1998) Use of a clinical model for safe management of patients with suspected pulmonary embolism. Ann Intern Med 129: 997-1005