Thrombelastogramm

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Definition

Mit einem Thrombelastogramm wird eine Aussage über die Thrombozytenfunktion, die Anzahl der Thrombozyten sowie über den Ablauf der endogenen Gerinnung und der Fibrinolyse gemacht.

Durchführung

Das Prinzip besteht darin, dass in einer zylindrischen Küvette bei 37 Grad Celsius ein stählerner Stift an einem Torsionsdraht aufgehängt ist. Auf diesen Stift ist ein kleiner Spiegel befestigt, der das Licht einer Lichtquelle auf einem Film reflektiert, der kontinuierlich 2mm/min transportiert wird. Die Küvette wird langsam um ihre Achse hin- und herbewegt, wobei nach den Auslenkungen die Küvette jeweils eine Sekunde stehen bleibt. Das Blut wird in den Raum zwischen Stift und Küvette gefüllt. Durch die sich bildende Fibrinfaser wird die Änderung der Rotation der Küvette auf den Stift und auf den Film weitergeleitet. Die Endstellung der Küvette, in der sie jeweils eine Sekunde angehalten wird, ergibt auf dem Film zusammenhänge Linien.

Unterschieden wird die Reaktionszeit R, d. h. die Zeit, in der das in der Küvette enthaltene Blut nicht gerinnt und die Bewegung der Küvette nicht auf den Kolben übertragen wird. Mit der Fibrinbildung werden Scherkräfte auf den Kolben und den Torsionsfaden übertragen. Die Fibrinbildungszeit ist die Zeitspanne, die vom Beginn der Bewegung des Kolbens bis zu einer Amplitudenbreite von 20 mm vergeht.

Die Maximalelastizität des Thrombus errechnet sich aus der maximalen Amplitude x 100 : 100 – Maximalamplitude. Wenn die Fibrinolyse einsetzt, nimmt die Maximalamplitude wieder ab.

Hinweis(e)

Sind die Reaktions- und Fibrinbildungzeit verlängert und die Maximalelastizität des Thrombus verkleinert, so liegt der dringende Verdacht auf einen Faktormangel vor.
Sind die Reaktionszeit und die Koagulationszeit verkürzt und die maximale Elastizität vergrößert, spricht dies für eine Hyperkoagulabilität. Nimmt die Amplitude schnell ab, ist die Fibrinolyse verstärkt. Bleibt die Maximalelastizität über den gesamten Beobachtungszeitraum verkürzt, liegt eine Thrombopenie vor.


Die Thrombozytenfunktionswerte werden aus Citratblut bestimmt. Das Blut muss bei 22 Grad Celsius transportiert werden und innerhalb von zwei Stunden verarbeitet sein. Das Blut wird mit Natriumcitrat in einem Verhältnis von neun Teilen Blut und einem Teil Na-Citrat 0,11 mol/l antikoaguliert.   

Literatur
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  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin.
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