Plättchenreaktivitätsindex

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

PRI

Definition

Das Plättchenreaktivitätsindex nach Grotemeyer ist eine Methode zur Messung der Thrombozytenfunktion. Grundlage dieses Testverfahrens  ist die Beobachtung, dass in vivo die Bildung von Thrombozytenaggregaten in unterschiedlichem Ausmaß aktiviert wird. Die dabei entstehenden „microwhite clots“ werden normalerweise eliminiert. Das Ausmaß der Bildung dieser Mikroaggregate ist ein Maß für eine thrombozytenbedingte Thrombophilie.

Indikation

Überwachung von Thrombozytenfunktion-hemmenden Medikamenten, insbesondere prädiktiv für die Beurteilung der therapeutischen Effizienz von Acetylsalicylsäure. Ein Vorteil liegt darin, dass die mit dieser Methode ASS-Nonresponder und die ASS-Responder eindeutig voneinander unterschieden werden können.

Durchführung

Das Prinzip der Methode besteht darin, dass in einer Spritze Blut mit EDTA und einer Phosphatpufferlösung und in einer zweiten Spritze EDTA + Formalin in einem Puffer aufgenommen und gemischt werden. 30 Minuten nach der Blutabnahme wird die Plättchenzahl in den jeweiligen Proben bestimmt. Erfasst werden dabei die Plättchen, die in vivo vorliegen bzw. die aus den Aggregaten stammen, die durch die Ethylendiamintetraessigsäure aufgelöst worden sind. In der Probe mit Formalin-EDTA werden die Aggregate sofort fixiert. Durch einen Vergleich der EDTA- mit den EDTA-Formalin-Blutproben lässt sich feststellen, wie viele Aggregate vorliegen. Bei Gesunden beträgt die Abweichung weniger als 5%. Liegt die Abweichung > 20%, kann die Messung nicht verwendet werden. Die Messergebnisse werden durch einen Quotienten ausgedrückt. Die Zahl der Thrombozyten in der EDTA-Lösung (Zähler) wird durch die Zahl der der Thrombozyten in EDTA-Formaldehyd mal den Faktor K (Nenner) dividiert. K dient hier als Korrekturfaktor, der die Zahl der Erythrozyten in der EDTA-Formaldehydlösung dividiert durch die Erythrozyten in der reinen EDTA-Lösung darstellt.
Ein Plättchenreaktivitätsindex, der über 1,05 liegt, wird als verdächtig angesehen. Über 1,2 ist er sicher pathologisch.

Literatur
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  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin.
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