Calprotectin

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Guido Gerken

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Definition

Calprotectin ist ein Calcium- und Zink-bindendes Protein. Es kommt überwiegend in Zellen vor, die an der Pathogenabwehr beteiligt sind. So in den neutrophilen Granulozyten bei denen Calprotectin 60 % des zytosolischen Proteins ausmacht. Bei einer Inflammation im Bereich des Darmtraktes wandern neutrophile Granulozyten durch die Darmwand in das Darmlumen. Dies führt zu erhöhtem Calprotectin im Stuhl.

Allgemeine Information

Die Bestimmung von fäkalem Calprotectin ist ein nicht-invasiver Test zur klaren Differenzierung zwischen CED und RDS oder anderen funktionellen Störungen. Der Test ist erwiesenermaßen die nicht-invasive Methode mit der höchsten Sensitivität und Spezifität für diese Unterscheidung und ist Bluttests wie CRP oder BSG klar überlegen. Weitere Studien belegen die Überlegenheit bzw. zumindest Gleichwertigkeit von Calprotectin gegenüber Lactoferrin sowohl bei der Unterscheidung von CED und RDS als auch bei der Differenzialdiagnose der akuten Diarrhoe.Die Konzentration von fäkalem Calprotectin korreliert direkt mit der Anzahl der neutrophilen Granulozyten im Darmlumen.

Indikation

Die Indikationen sind:

  • Erstdiagnostik einer CED (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Divertikulitis), Ausschluß rein funktioneller Beschwerden
  • Monitoring der entzündlichen Aktivität bei CED, auch unter Therapie
  • Überwachung von Remissionen
  • Früherkennung von Rezidiven

Der Cut-Off für die Differenzierung funktioneller Beschwerden von einer CED bleibt weiterhin bei 50 µg/g Stuhl. Gesunde Erwachsene (und Kinder ab 4 Jahren) haben i.d.R. deutlich niedrigere Konzentrationen.

  • < 50 µg/g: ein entzündliches Geschehen ist praktisch ausgeschlossen
  • 50-200 µg/g: Graubereich: milde entzündliche Veränderungen (z.B. chronische Einnahme von NSAR, Divertikulose), Kontrolle bzw. Abklärung nach Klinik
  • > 200 µg/g: aktive Entzündung des GI-Trakts; bei Bestätigung aus 2. Abnahme: sofortige weitere Abklärung angezeigt

Hinweis(e)

Eine etwa haselnussgroße Stuhlprobe (1 ml) möglichst vom ersten Stuhl des Tages im Stuhlröhrchen einsenden (Stabilität von Calprotectin in einer nativen Stuhlprobe bei Raumtemperatur ca. 3 Tage).

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Manceau H et al.(2017) Fecal calprotectin in inflammatory bowel diseases: update and perspectives. Clin Chem Lab Med 55:474-483.
     

Verweisende Artikel (1)

Epidermaler Differenzierungskomplex ;

Weiterführende Artikel (1)

Lactoferrin;
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