Upshaw-Schulman-Syndrom M31.1

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

cTTP; Kongenitale thrombotisch-thrombozytopenische Purpura; OMIM2 274150; OMIM 604134; Syndrome de upshaw-schulman

Definition

Das Upshaw-Schulman-Syndrom bezeichnet die angeborene, autosomal-rezessiv vererbbare  Form der thrombotisch thrombozytopenischen Pupura (TPP) einer Form der Thrombotischen Mikroangiopathie. Diesem liegt eine seltene, erbliche Gerinnungsstörung zugrunde, die durch einen schweren Mangel an ADAMTS13  verursacht wird. Ursächlich sind Mutationen (beschrieben sind über 100 Mutationen - Resham S et al. 2019) im ADAMTS13-Gen auf Chromosom 9q34.

Das klinische Bild reicht von lebensbedrohlichen hämolytischen Krisen über Symptome der chronischen Anämie und Thrombozytopenie bis zu neurologischen Defiziten.

Ätiopathogenese

ADAMTS13 ist eine Protease, die den von-Willebrand-Faktor (vWF) spaltet. Der vWF wird als ultralange Multimere im Endothel gebildet. Diese werden durch die Protease ADAMTS13 gespalten. Das Fehlen der Protease führt zu einer Anhäufung des des vWF was zu Endothelschäden in den Kapillaren und zu einer extrakorpuskulären hämolytischen Anämie  mit versch. Organschäden führt. Verschiedene ADAMTS13-Mutationen können den Schweregrad des klinischen Phänotyps beeinflussen.

Der Phänotyp der kongenitalen TTP ist sehr variabel. Je nach Mutationstyp und Restaktivität von ADAMTS13 tritt bei einigen Patienten die Krankheit in der Neugeborenenperiode  (early-onset) auf, während andere die erste TTP-Episode im Erwachsenenalter (late-onset), insbesondere während der Schwangerschaft erfahren. 

Klinisches Bild

Klinisch wurde die TTP ursprünglich durch eine Pentade von Symptomen beschrieben:

  • mikroangiopathische hämolytische Anämie
  • Thrombozytopenie
  • fluktuierende neurologische Symptome
  • Nierenfunktionsstörung
  • Fieber

TTP-Patienten präsentieren sich jedoch häufig ohne die volle Pentade, was die Differenzialdiagnose erschwert. Ähnliche klinische Symptomatik kann auch bei Erkrankungen wie dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), dem HELLP-Syndrom oder der  disseminierten intravaskulären Koagulation (DIC) vorliegen.

Therapie

Bei dringendem klinischem Verdacht auf TTP muss jedoch sofort mit der lebensrettenden Plasmatherapie begonnen werden, da die Mortalität ohne Plasmaaustausch/-substitution bei über 90% liegt. Z.B. Applikation von Fresh-Frozen-Plasma-(FFP) und engmaschige Verlaufskontrollen der Thrombozytenzahlen sowie der Hämolyseparameter.

Literatur
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  1. Ahmad R et al. (2015) Upshaw-Schulman Syndrome. J Coll Physicians Surg
  2. Pak 25 Suppl 2:97-99.
  3. Resham S et al. (2019) Upshaw-Schulman Syndrome With c.2728C>T Mutation
  4. in ADAMTS13 Gene. J Pediatr Hematol Oncol 41:e60-e62.
     

Disclaimer

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