TuberkulideA18.4
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Darier 1896
Definition
Der Begriff Tuberkulid ist ein historischer Begriff unter dem man eine Reihe von abakterieller Reaktionen (sog. "Id-Reaktion"der Haut/heute ein veralteter Begriff) auf tuberkuloantigenes Material zusammengefasst wurde. Als Kriterien für die Einordnung als Tuberkulid gelten auch heute noch:
- Durchgemachte oder zeitgleich manifeste Organtuberkulose
- Typisches makro- oder mikromorphologisches Substrat
- Stark positiver intrakutaner Tuberkulintest
- Abheilen nach antituberkulöser Therapie.
Einteilung
Folgende Krankheitsbilder werden heute dem Begriff "Tuberkulid" zugeordnet:
- Papulonekrotisches Tuberkulid (Follikulitis de Barthélemy)
- Lichenoides Hauttuberkulid
- Erythema nodosum
- Erythema induratum (Bazin/syn. Nodularvaskulitis).
Ätiopathogenese
Wahrscheinlich liegt eine immunologische Reaktion vom Typ III-Immunkomplextyp oder Typ IV-Spättyp nach Coombs und Gell. Hierbei induzieren hämatogen gestreute Antigene der Mykobakterien in der Haut zu einer protrahierten Inflammation. Häufig findet sich bei diesen Patienten eine aktive Organtuberkulose ohne anatomische Beziehung zu den Tuberkuliden. Typischerweise verlaufen kulturelle Anzüchtungen aus läsionalem Gewebe negativ! Wegen des allgemeinen Rückgangs der Tuberkulose sind weitere Forschungen auf diesem Gebit nihct zu erwarten.
Klinisches Bild
Labor
Histologie
Therapie
Literatur
- Chen Q et al. (2019) Cutaneous tuberculosis: A great imitator. Clin Dermatol 37:192-199.
- Connors WJ det al.Program-wide review and follow-up of erythema Induratum of Bazin andtuberculosis-associated ocular inflammation management in a TB low-incidencesetting: need for improved treatment candidate selection, therapy standardization, and care collaboration.Infect Dis 19:97.
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Darier J (1896) Des tuberculides cutanèes. Ann Derm Syph 7: 1431-1436
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Pramatarow K et al. (1991) Papulonekrotisches Tuberkulid-Fallbericht. Z Hautkr 67: 62-64
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Thappa DM et al. (2003) Tuberculid in a child: transformation from papulonecrotic to lichen scrofulosorum. Pediatr Dermatol 20: 91-93