Tronnier, Hagen

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Hagen Tronnier; H.Tronnier

Biographische Angaben

Geboren: 14.03.1925; gestorben: 03. 06. 2019 in Dortmund. 

Hagen Tronnier wurde am 14.03.1925 in Bad Kreuznach/Nahe geboren, ging in Göttingen zur Schule. Dort 1943 Abitur. Anschließend 2 ½-jähriger Wehrdienst.

Er begann 1946 in Göttingen nach einem 2 ½-jährigen Wehrdienst das Medizinstudium. Nach Staatsexamen und Promotion im Jahre 1952 begann er seine dermatologische Ausbildung bei HG.Bode in Göttingen, bevor er 1956 bis 1963 die Leitung der dermatologischen Forschung bei Thomae in Biberach an der Riß übernahm. 

Wissenschaftlich beschäftigte sich Tronnier bereits früh mit Problemen der Hautphysiologie, deren Aufarbeitung einen großen Teil seines lebenslangen Wirkens ausmachte. 1963 Habilitation bei W. Schneider an der Universität Tübingen. Titel : Über die Wirkungsweise indifferenter Salben und Emulsionssysteme an der Haut in Abhängigkeit von ihrer Zusammensetzung. In Tübingen war Tronnier Oberarzt und führte die Bereiche Hautphysiologie, Hautpharmakologie und Allergologie.

In der Nachfolge von Curt Carrié trat Hagen Tronnier am 1. Oktober 1972 die Chefarztstelle an der Hautklinik der Städtischen Kliniken Dortmund 1972 an. Während seiner Tübinger Zeit hatte Tronnier bereits Methoden zur Bestimmung der Resonanzfrequenz, der Erythemmessung, der Feuchtigkeitsbestimmung der Haut enwickelt, um Hautrauhigkeiten und Alkalineutralisation zu präzisieren. Diese fanden mit der Entwicklung von Hautschutz, -pflege und -reinigung sowie UV-Schutzmaßnahmen Eingang in die Berufsdermatologie.

Als naturwissenschaftlich orientierter Dermatologe mit ausgezeichneten Kenntnissen auch in den Gebieten der Physik und Elektrophysiologie sowie der physikalischen Chemie und der Pharmakologie entwickelte Tronnier neben den Themen Hautphysiologie und Allergologie auch die UV-Therapie von Hautkrankheiten weiter. Schon zu Beginn seiner Arbeit an seiner neuen Wirkungsstätte kamen bereits 1972 UV-therapeutische Verfahren wie die PUVA- und SUP-Therapie in Dortmund bei den Patienten zur Anwendung.

Informationen aus experimentellen und klinischen Versuchen sowie Statistiken zu deren Ergebnissen führten zu wegweisenden Erkenntnissen beim Einsatz der verschiedenen Therapieformen. Aufgrund seiner frühen wissenschaftlichen Anbindung an die Pharmakologie war er, wie auch schon einer seinrt Vorgänger Johannes Fabry, an klinischen Prüfungen von neu entwickelten dermatologischen Präparaten interessiert, wobei für ihn stellvertretend Virustatika und Retinoide zu nennen sind

Unter Tronnier entwickelte sich auch die Dermatohistopathologie in Dortmund weiter. Im Jahre 1985 etablierte er die „dermatologische Immunhistochemie“. Neben der Angiologie, Phlebologie und Proktologie kam dem operativen Schwerpunkt der Klinik, bei ständig wachsenden Zahlen von Hauttumoren in der Bevölkerung, insbesondere dem malignen Melanom, eine zunehmende Bedeutung im Behandlungsspektrum der Klinik zu.

Bedingt durch diese breite Fächerung verbesserte Hagen Tronnier auch die baulichen Gegebenheiten der Klinik mit neuen Laboratorien, Ambulanzräumen und Krankenzimmern. Hagen Tronnier hinterließ eine moderne Klinik mit 110 Betten, einer umfassenden klinischen Diagnostik und Therapie sowie einem bundesweit anerkannten berufsdermatologischen Schwerpunkt. Nach Ende seiner Dienstzeit an der Dortmunder Hautklinik führte er, in Kooperation mit der UniversitätWitten-Herdecke, weiterhin das Institut "Derma-Tronnier", ein Institut für experimentelle Dermatologie.

Literatur
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  1. Beideck S. 100 Jahre Hautklinik Dortmund. Dortmund: Stöcker; 1988

Autoren

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