Talgdrüsenhyperplasie neonataleL73.9
Synonym(e)
Neonatale Talgdrüsenhyperplasie; Talgdrüsenhyperplasie des Säuglings
Definition
Seboglanduläre Proliferationsstörung mit Bildung 2-5 mm großer, gelber Papeln und Seborrhoe.
Vorkommen/Epidemiologie
Bei mehr als 50% der Neugeborenen vorhanden. Die Prävalenz korreliert mit dem Reifegrad, somit bei Frühgeborenen seltener auftretend.
Ätiopathogenese
Stimulation der Talgdrüsenfollikel durch maternale Androgene. Aufgrund anhaltener androgener Stimuli ist die Talgdrüsenhyperplasie bei gestillten Kindern häufiger und länger anhaltend. Sie klingt in der Regel nach 4-6 Monaten ab.
Lokalisation
V.a. zentrofazial lokalisiert, bevorzugt an Nasenrücken, Stirn oder Wangen.
Klinisches Bild
Vereinzelt stehende oder disseminierte Aussaat dicht aggregierter, 0,2-0,5cm großer, hautfarbener oder gelblich-rötlicher, zentral leicht eingedellter Papeln. Meist begleitende Seborrhö (Seborrhoea oleosa).
Differentialdiagnose
Milien: keine zentrofaziale Betonung; rundlich mit fester Konsistenz
Acne infantum: zentrofaziale Betonung; entzündlich; Pustelbildung
Pityrosporumfollikulitis des Säuglings: akut auftretende follikuläre Pusteln, Gesicht, Nacken, Kapillitium
Therapie
Behandlung nicht erforderlich.
Literatur
- Kaufmann R (1987) Diffuse (präsenile) Talgdrüsenhyperplasie, eine neue Entität? Hautarzt 38: 31-35
- Zouboulis C et al. (2003) Ciclosporin A - induced sebaceous glands hyperplasia. Br J Dermatol 149: 198-200