Definition
Akronym für "spezifische orale Toleranzinduktion". Orale Immuntherapie, mittels der man in der Lage ist, die Gefahr anaphylaktischer Reaktionen zu reduzieren.
Allgemeine Definition
- Bei der oralen Immuntherapie mit nativen Nahrungsmitteln wird versucht, eine klinische Toleranz durch orale Gaben ansteigender Mengen des entsprechenden Nahrungsmittels zu induzieren. Begonnen wird hierbei mit sehr kleinen Dosierungen, die je nach Verträglichkeit gesteigert werden. Diese Methode zeigt für Patienten mit Kuhmilch- und Hühnereiallergie gute Erfolge. Es ist jedoch nicht möglich zu unterscheiden, ob es sich dabei um eine natürlich erworbene Toleranz im Laufe der Zeit oder um eine induzierte Immunmodulation handelt.
Merke! Kontrollierte Langzeitstudien zu Wirkungs- und Nebenwirkungsraten der SOTI sind erforderlich, bevor klare Empfehlungen zum Einsatz dieser Therapie gegeben werden können. Die orale Immuntherapie wird zurzeit außerhalb von kontrollierten Studien nicht empfohlen.
- Ähnlich wie bei der subkutanen Immuntherapie gibt es auch bei der oralen Immuntherapie Nebenwirkungen. Die beschriebenen Nebenwirkungen während der oralen Immuntherapie sind in der Regel leicht bis mittelschwer. Anhand der derzeitigen Studienlage scheint eine regelmäßige Einnahme des Nahrungsmittels für einige Patienten notwendig zu sein, um eine induzierte klinische Toleranz aufrechterhalten zu können.
- Augmentationsfaktoren, wie Infekte oder Sport können die Schwellenwerte während der oralen Immuntherapie senken und erfordern eine entsprechende Anpassung der Dosis.