Synonym(e)
Schwellkörperautoinjektionstherapie
Definition
Intracavernöse Applikation vasoaktiver Substanzen durch den Arzt oder den Patienten zu therapeutischen Zwecken (Erzielung einer artifiziellen Erektion bei Impotentia coeundi organischer Genese).
Indikation
Impotentia coeundi organischer Genese (Diabetes mellitus, Encephalomyelitis disseminata, AVK, posttraumatisch u.a.).
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Durchführung
Die Injektion erfolgt nach sorgfältiger Desinfektion mit einer dünnen Kanüle (Nr. 16 od. 20) seitlich horizontal in die beiden Corpora cavernosa; als vasoaktive Substanzen werden u.a. Papaverin sowie alternativ Prostacyclin (v.a. im klinischen Bereich) angewandt; die Dosierung muss auf der Basis einer vorausgehenden Schwellkörper-Pharmakontestung individuell ermittelt werden und sollte eine artifizielle Erektion über eine Dauer von ca. 2 Stunden hervorrufen.
Unerwünschte Wirkungen
Prolongierte Erektionen bis hin zum Priapismus in Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten.
Kontraindikation
Merke! Oben genannte vasoaktive Substanzen sind für eine Schwellkörperautoinjektionstherapie bei organischer Impotentia coeundi nicht zugelassen (Off-Label-Use!). Die Anwendung sollte daher nur durch erfahrene Urologen bzw. Andrologen in Klinik oder Praxis eingeleitet und kontrolliert werden!