Synonym(e)
Definition
Bei der Schröpfkopfmassage handelt es sich um ein Therapieverfahren, das an dem alternativmedizinischen Schröpfen angelehnt ist. Das Schröpfen gehört zu den ableitenden Verfahren der Naturheilkunde und wird durch einen Unterdruck erzeugt. Die Schröpfkopfmassage wird u.a. zur Behandlung von funktionell bedingten Störungen innerer Organe, bei örtlichen Gewebsbefunden oder zum "Lösen von Verklebungen" des Subkutangewebes eingesetzt.
Wirkungen
Postuliert wird eine reflektorische Wirkung auf die inneren Organe.
Materialien: Schröpfköpfe mit Gummiball oder Pumpe (technisch einfacher und keine Verletzungsrisiken).
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Indikation
Eine Schröpfkopfmassage wird bei vor allem bei Durchblutungsstörungen Muskelverhärtungen und Wirbelsäulenerkrankungen eingesetzt. Des Weiteren kommt das Therapieverfahren bei arthritischen Gelenkserkrankungen, Kopfschmerzen und Migräne zur Anwendung.
Durchführung
Benötigte Materialien: Massageöl, Kornährenzange, Watte, Alkohol oder Schröpfköpfe mit Ventil und Unterdruckpistole.
Der Patient wird in eine entspannte Liegeposition gebracht (Bauch zeigt nach unten) oder auf einem Stuhl sitzend mit dem Bauch zur Rückseite gewandt.
Das handgewärmte Massageöl wird zunächst aufgetragen, anschließend der luftvakuierte Schröpfkopf neben der Wirbelsäule im Thoraxbereich (mit leichtem bis mittelstarken Druck). Es folgt ein gleichmäßiges Ziehen des Schröpfkopfes hin zum Steißbein und wieder zurück zu den Schultern. Das Schröpfglas wird zur Körperaußenseite hingeführt, die zweite Hand folgt dem Schröpfglas begleitend.
Dauer: Die Anwendung einer Schröpfkopfmassage erfolgt, bis sich die Haut rötlich verfärbt (circa 5 Minuten). Im Anschluss daran folgt eine Nachruhe von 20 bis 30 Minuten.
Hinweis(e)
Für den direkten Nierenbereich besteht eine Verletzungsgefahr. Auch auf eine Anwendung des Schröpfens auf oder über der Wirbelsäule bzw. anderen Knochen sollte abgesehen werden.
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- Benke R et al. (2012) In: André-Michael Beer, Martin Adler [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag S. 90