Synonym(e)
Definition
Als Rein‘sche Barriere wird die zwischen der Körnerschicht (Stratum granulosum) und dem Stratum corneum der Epidermis genannt. Es handelt sich bei dieser Barriere nicht um eine starre Grenze, sondern um einen dynamischen Bereich. Dieser verhindert die ungehemmte Verdunstung der Hautfeuchtigkeit und die Penetration und Resorption von Schadstoffen durch die Haut. Die Rein‘sche Barriere stellt somit einen wichtigen physiologischen Faktor der epidermalen Barrierestruktur dar.
Die Rein’sche Barriere besteht vor allem aus Hornschichtlipiden wie Ceramiden und Gamma-Linolensäure. Die besondere Anordnung dieser Moleküle trägt i.S. einer Helmholtz-Doppelschicht (Anordnung der negativen = sauren Ladungen auf der Außenseite und der positiven = alkalischen Ladungen auf der Innenseite der Hornschicht) zu einer intakten Barrierefunktion der Epidermis bei. Somit ist die Barriere in Richtung Körperoberfläche positiv, in Richtung Köperinneres negativ aufgeladen. Mit pH 4,5 bis 5,5 liegt hier der niedrigste pH-Wert aller Hautschichten vor.
Bei einer trockenen Haut liegen die Hornschichtlipiden nicht im richtigen Verhältnis und nicht in der richtigen Anordnung zueinander vor. Dadurch wird die Haut für Schadstoffe durchlässiger und empfindlicher. Klinisch äußerst sich dieser Funktionsdefekt durch eine vermehrte Schuppung, durch –Exsikkationsekzeme und zu Unverträglichkeitsreaktionen. Weiterhin ist bekannt dass die Funktion der Rein`schen Barriere auch bei entzündlichen Prozessen der Haut gestört ist (Addor FA 2016).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Addor FA (2016) Skin barrier in rosacea. An Bras Dermatol 91:59-63.
- Berkers T et al. (22018) Degree of Skin Barrier Disruption Affects Lipid Organization in Regenerated Stratum Corneum. Acta Derm Venereol 98:421-427.
- Nielsen JB et al. (2016) Penetration through the Skin Barrier. Curr Probl Dermatol 49:103-111