Definition
Die Reflexzonenmassagen gehören zu den umstrittenen alternativmedizinischen Behandlungsformen und sollen Behandlungen in der Schmerztherapie und bei Durchblutungsstörungen ergänzen, zudem sollen sie das allgemeine Wohlbefinden fördern. Das Verfahren wird auch in der Wellnessbranche eingesetzt.
Allen Reflexzonenmassagen basieren auf der Vorstellung, dass es verschiedene, auch unterschiedliche lokalisiert „Reflexzonen“ auf der Haut gibt, in denen sich alle Organe und Muskelgruppen des Körpers auf der Hautoberfläche und im Haut-Unterhautbereich wie wie in einem Brennglas „projizieren“. Es werden Reflexzonen am Rücken, an der Fußsohle (Fußsohlenreflexzone), an der Hand, am Ohr, an der Nase und am Kopf vermutet. Vertreter dieser alternativmedizinischen Theorie postulieren, dass die Reflexzonen entweder diagnostisch im Rahmen einer Befundaufnahme oder therapeutisch (Reflexzonenmassage, Akupunktur und Akupressur) eingesetzt werden können. Bemerkung: die Reflexzonen sind nicht mit den Head`schen Zonen identisch.
Es wird angenommen, dass die Reflexzonenmassagen in der Schmerztherapie und bei Durchblutungsstörungen übliche medizinische Verfahren und physiotherapeutische Anwendungen ergänzen. Valide Wissenschaftlichen Belege für eine positive Wirkung der Reflexzonenmassage existieren nicht. In der EU gibt es schätzungsweise 25.600 Anbieter für Reflexzonenmassage.
Valide wissenschaftliche Belege für eine positive Wirkung der Reflexzonenmassage existieren nicht. In der EU gibt es schätzungsweise 25.600 Anbieter für Reflexzonenmassagen!
Durchführung
Der Behandlungszeit liegen Richtlinien zugrunde. Aus medizinischer Sicht liegt die Behandlungszeit anfangs bei 15 Minuten, im Verlauf bis zu 30 oder 40 Minuten.
Hinweis(e)
Historie: Im Jahr 1860 wurde von Metzger erstmals die Fernwirkung von Massagen auf die inneren Organe beschrieben. Cornelius führte mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts die Nervenpunktmassage ein, die auch auf einem reflektorischen Weg auf die inneren Organe einwirken soll. Eine Weiterentwicklung erfolgte von Müller, der die „Hartspannmassage“ entwickelte und von Hartmann, der auch die reflektorischen Wirkungen von Massagen beschrieb. Der Begriff der Reflexzonenmassage wurde von Kohlrausch in die Medizin eingeführt.
Grundlagen: Kohlrausch hat wesentlich zu den Grundlagen und dem Verständnis der Reflexzonenmassagen beigetragen, indem er einen viszerokutanen und kurtiviszeralen Reflexbogen beschrieb. Dabei wird die segmentale Zuordnung hyperton veränderter Muskeln zu funktionell gestörten Organen in den Fokus gerückt. Auch die Periostbehandlung und die Bindegewebsmassage sind Reflexzonenmassagen.
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Benke R et al. (2012) In: André-Michael Beer, Martin Adler [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag S. 83f.