Pyemotes-Milben

Pyemotes-Milben bekannt sind etwa 20 unterschiedliche Spezies) gehören zu einer Gattung der Milben (Acari) aus der Ordnung der Actinedida, früher Trombidiformes. Pyemotes sind etwa 0,02 cm lang (die trächtigen Weibchen können jedoch kugelig bis zu eiern Größe von 0,2 cm anschwellen = Physogastrie).

Die weiblichen Milben saugen mit stilettartigen Cheliceren an Larven von Hautflüglern, Schmetterlingen und Käfern.

Einige bei Insekten parasitierende Arten können beim Menschen heftig juckende dermatitische (meist urtikarielle) Reaktionen auslösen. Sie befallen nur dann den Menschen, wenn ihnen der primäre Wirt nicht zur Verfügung steht. Der Mensch ist also in diesen Fällen Fehlwirt (s.a. Trombidiose, s.a. Getreidekrätze).

Als Verursacher dieser Epizoonosen sind mehrere Pyemotes-Arten bekannt geworden:

• Pyemotes tritici (grain itch mite; straw itch mite; Kugelbauchmilben): Dermatitische Reaktionen durch Pyemotes tritici werden bei Personen beobachtet, die mit Stroh, Heu oder Getreidevorräten arbeiten (Getreidekrätze). Die natürlichen Wirte von Pyemotes tritici sind Larven von Käfer- oder Schmetterlingsarten. Pyemotes tritici befällt Menschen, die mit den befallenen Objekte umgehen . Besonders gefährdet sind Arbeiter in Kornspeichern, Menschen, die mit Grassamen oder Heu zu tun haben, oder auch Floristen, die Trockenblumen arrangieren
• Pyemotes ventricosus (Kornkäfermilbe): Diese Parasitose tritt bei Personen auf, die in Kontakt mit verbautem alten Holz oder alten Möbeln standen. Eigentlicher Wirt der Milbenart sind „Holzwürmer“ (die Larven des Gemeinen Nagekäfers, Anobium punctatum).
• Pyemotes herfsi (Mottenmilbe): Pyemotes herfsi parasitiert auf einer Reihe von Insekten so auch auf Larven der Kleidermotte (Tineidae), auf Bienen und auf Gallmücken der Gattung Contarinia (diese verursachen Pflanzengallen auf Eichen). In Nordamerika traten durch Pyemotes- herfsi-Befall bei Menschen kleinere Endemien auf. Betroffen waren v.a. die Beine, die durch die von den Bäumen herabgefallene Milben verursacht wurden.

Klinische Abklärung. Die Diagnose wird aufgrund der Vorgeschichte des Patienten (z. B. Wohnort, Arbeitsort und Freizeitumgebungen) und der körperlichen Untersuchung gestellt werden können. Die Milben selbst sind nur selten zu finden, da sie nach dem Biss abfallen.

Die Behandlung ist symptomatisch: topische Kortikosteroide ggfl. orale Antihistaminika. 

Weiterhin ist nach der Quelle für den Milbenbefall zu forschen damit eine weitere Exposition verhindert werden kann.

1. Cross E A (1965). The generic relationships of the family Pyemotidae (Acarina: Trombidiformes). The University of Kansas Science Bulletin 45: 29-275.
2. Herfs A (1926). Ökologische Untersuchungen an Pediculoides ventricosus (Newp.) Berlese. Zoologica Original-Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Zoologie74: 3-68.