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Pseudoacanthosis nigricansL83.x
Synonym(e)
Acanthosis nigricans Adipositas-assoziierte; Pseudoakanthosis nigricans
Definition
Subtyp der Acanthosis nigricans (benigna)
Ätiopathogenese
Adipositas, endokrine Störungen, genetische Disposition.
Manifestation
Vor allem zwischen dem 25.-60. Lebensjahr auftretend, insbes. bei dunkelhaarigen, stärker pigmentierten, adipösen Patienten. S.a.u. HAIR-AN-Syndrom.
Lokalisation
Vor allem intertriginöse Bereiche (Axillen, Schenkelbeugen) und seitlicher Halsbereich sowie Nacken. Seltener sind die nicht-intertriginösen Bereiche des Rumpfes befallen.
Klinisches Bild
Meist symmetrische Ausbildung von zunächst gelbbraunen bis schwarzen Hyperpigmentierungen, später flächenhafte, samtartige bis verruköse Verstärkung der Hauttextur, unscharf gegen die Umgebung abgegrenzt. Meist Hyperhidrose mit entsprechendem Foetor. Bei Beteiligung der nicht-intertriginösen Areale des Rumpfes ähneln die Veränderungen die der Papillomatosis confluens et reticularis Gougerot Carteaud.
Bei längerer Bestandsdauer Entwicklung von flachen oder pendulierenden Fibromen in intertriginösesn Bereichen.
Histologie
S.u. Acanthosis nigricans.
Diagnose
- intertriginöse unscharf begrenzte schwarz-graue verruköse Plaques
- symmetrischer Befall der Axillen und Leistenregionen
- Erstmanifestation bereits im Alter von 17 - 20 Jahren
- sehr langsames Entstehen über Jahre
- Adipositas
-
Diabetes mellitus (Insulinresistenz)
- nicht paraneoplastisch
- meist symptomlos
- Juckreiz möglich
Differentialdiagnose
Therapie allgemein
Bei Normalisierung des Körpergewichts kommt es i.d.R. zur Rückbildung der Hautveränderungen. Konsequente Hygiene der intertriginösen Bereiche ist erforderlich. Waschen mit Syndets. Weiterhin austrocknende Maßnahmen mit Anwendungen von Pudern oder Antihidrotika. Erfahrungsgemäß ist die Compliance bei diesen Patienten nicht sonderlich groß.
Externe Therapie
- Lokaltherapie mit abdeckenden, ggf. Zink-haltigen, Pudern oder Cremes zur Austrocknung R294 sowie Deodorantien.
- Ggf. keratolytische externe Therapie mit Salicylsäure-haltigen oder Harnstoff-haltigen Cremes (z.B. Salicylvaseline Lichtenstein, R102 ) sowie ggf. niedrig dosiert Vitamin A-Säure R256 .
Interne Therapie
Therapieversuche mit Acitretin (Neotigason) oder Isotretinoin (z.B. Isotretinoin-ratiopharm; Aknenormin) in niedriger Dosierung sind beschrieben.
Verlauf/Prognose
Rückbildung der Hautveränderungen bei Gewichtsreduktion und penibler Pflege der intertriginösen Räume.