Synonym(e)
Allgemeine Information
Obwohl die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) – die Einnahme von antiretroviralen Medikamenten durch nicht infizierte Personen zur Vorbeugung einer HIV-Infektion – eine vielversprechende Präventionsmöglichkeit darstellt, bleiben wichtige Fragen der öffentlichen Gesundheit offen.
Die tägliche orale Einnahme von Emtricitabin (FTC) und Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) ist hochwirksam bei der Vorbeugung einer HIV-Infektion bei Personen, die aufgrund xueller Kontakte einem Risiko ausgesetzt sind. Es gibt gute Belege für die Wirksamkeit bei Frauen und Männern sowie bei Männern, die Sex mit Männern haben, wenn sie eine ereignisbezogene Dosierung anwenden.
Orales FTC-TDF ist äußerst sicher, hat nur minimale Auswirkungen auf Nieren, Knochen oder Schwangerschaftsausgänge, und es gibt keine Hinweise darauf, dass seine Wirksamkeit durch Risikokompensation während der offenen und programmatischen Nachbeobachtung verringert wurde.
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Durchführung
Die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) wird zur Vorbeugung einer HIV-Infektion eingesetzt. Es gibt zwei Hauptwirkstoffe, die bei der PrEP verwendet werden: Tenofovir-Disoproxil (TDF) und Emtricitabin (FTC). Diese sind meist in einer Fixkombination in einer Tablette enthalten, z. B. als Truvada® oder Generika.
Es gibt zwei etablierte Einnahmemethoden:
1. Tägliche Einnahme (Daily PrEP):
- Dosierung: 1 Tablette täglich (enthält 300 mg TDF + 200 mg FTC)
- Zielgruppe: Menschen mit regelmäßigem HIV-Risiko (z. B. Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), trans Personen, heterosexuelle Personen
2.-Eventbezogene Einnahme (On-Demand oder 2-1-1-Schema):
- Dosierung: 2 Tabl. (600mgTDF+400mgFTC)24-2 Stunden vor dem Sex
- 1 weitere Tbl. 24 Stunden nach der 1. Tabletteneinnahme
- 1 weitere Tbl. 48 Stunden nach der 1. Tabletteneinnahme
- Findet weiter Sex statt empfiehlt sich die täglich weitere Einnahme bis 48 Stunden nach dem letzten Sex.
Hinweis(e)
Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die globale Gesundheit dar, da Millionen von Menschen betroffen sind und jedes Jahr neue Fälle auftreten. Trotz bedeutender Fortschritte in der HIV-Forschung steht das Feld der HIV-Impfstoffe vor zahlreichen Herausforderungen. Die Studienergebnisse sind bisher nicht evident (Kaur A et al. 2024).
Insofern kommen derzeit der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) eine große Bedeutung zu. Es ist noch zu früh, um die Auswirkungen dieser Behandlung auf die Inzidenz sexuell übertragbarer Infektionen (STIs) auf Bevölkerungsebene zu beurteilen. Der Zugang zur Präexpositionsprophylaxe ist begrenzt und es bestehen Ungleichheiten, unter anderem aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht. Das optimale kombinierte Präventionsprogramm muss definiert werden, wobei dies von der lokalen Epidemiologie, der Versorgung und der Kosteneffizienz abhängt (Desai M et al. 2017).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- Desai M et al. (2017) Recent advances in pre-exposure prophylaxis for HIV. BMJ 359:j5011
- Kaur A et al. (2024) Exploring HIV Vaccine Progress in the Pre-Clinical and Clinical Setting: From History to Future Prospects. Viruses 16:368.
- Tumarkin E et al.(2019) HIV pre-exposure prophylaxis (PrEP). BMJ 364:k4681.