Definition
Thrombozytenfunktionstest: Eine moderne und verlässliche Methode zur Erfassung der Thrombozytenfunktion ist mit dem Platelet Function Analyzer 100 (PFA-100) möglich. Das Prinzip dieser Methode, die beruht auf einer Stimulation von Strömungsbedingungen mit hohen Scherkräften im Vollblut, ähnlich wie bei einer verletzten Arteriolen-Oberfläche und misst die Verschlusszeit einer Membran.
Indikation
Die Messung der Verschlusszeit erfasst die Hämostasekapazität der Thrombozyten und ist ein Indikator für die Adhäsions- und Aggregationsfähigkeit der Thrombozyten bei hohen Scherkräften. Mit Kollagen und Epinephrin als Aktivatoren wird die Effizienz von ASS und ASS-artigen Thrombozytenhemmern erfasst. Weiterhin können mit dieser Messzelle die Subtypen des von-Willebrand-Syndroms erfasst werden. Der Normalwert liegt bei < 170 s.
Mit Kollagen und ADP als Stimulatoren können Effekte der GPIIb-/GPIIIa-Rezeptorblockierer geprüft werden. Liegt die Verschlusszeit über 170 s, wird das Blut erneut über eine Membran geführt, die diesmal mit Kollagen und ADP beschichtet ist. Liegt die Zeit < 114 s, so ist eine ASS-bedingte Veränderung der Thrombozyten anzunehmen. Bei > 114 s liegt eine andere Form der Thrombozytenstörung vor.
Durchführung
Gepuffertes Natriumcitratblut wird mit einem definierten Sog über eine Membran geführt, die mit Kollagen und Epinephrin beschichtet ist. Über diese Thrombozytenaktivatoren kommt es zu einer Adhäsion und Aggregation der Thrombozyten an das Kollagen und zu einem Koagel, bis die Membran verschlossen ist. Die Zeit vom Beginn des Durchflusses bis zum Verschluss der Membran wird als Verschlusszeit bezeichnet.
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- HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin.