Periporitis des SäuglingsL02.8
Synonym(e)
disseminierte Hidrosadenitis multiplex; Hidrosadenitis multiplex disseminierte; Multiple Schweißdrüsenabszesse des Säuglings; Schweißdrüsenabszesse der Säuglinge multiple; Schweißdrüsenabszesse ekkrine; Staphylodermia sudoripara suppurativa; Staphylodermia suppurativa disseminata
Erstbeschreiber
Jadassohn, Josef
Definition
Akute Staphylokokkeninfektion der ekkrinen Schweißdrüsen.
Erreger
Staphylococcus aureus.
Ätiopathogenese
Eindringen der Erreger über die Ostien der ekkrinen Schweißdrüsen, evtl. hämatogen.
Manifestation
Abwehrgeschwächte oder dystrophe Säuglinge.
Lokalisation
Vor allem Kopf, Rücken, Gesäß.
Klinisches Bild
Oberflächliche Pusteln (Periporitis) neben roten, haselnuss- bis kirschgroßen, tief sitzenden, fluktuierenden, lividroten Knoten mit zentralem Durchbruch einer Eiteransammlung.
Histologie
Leukozytäre Inhibierung der ekkrinen Schweißdrüsen. Intraepitheliale Pustel, Leukozyten, Staphylokokken.
Komplikation(en)
Phlegmonenartige Prozesse, Fistelbildung.
Externe Therapie
Verbände mit desinfizierenden Cremes wie 0,5% Clioquinol-Creme/Salbe (Linola-Sept, R049 ).
Interne Therapie
Antibiotika nach Antibiogramm. Da ein Teil der Staphylokokken gegen Penicillin resistent ist, muss die Initialtherapie sorgsam ausgewählt werden. Infrage kommen penicillinasefeste Penicilline wie Dicloxacillin (z.B. InfectoStaph) oder Cephalosporine wie Cefotaxim (z.B. Claforan).
Operative Therapie
Ggf. ist chirurgisches Vorgehen notwendig (Abszessspaltung).