Opisthorchiasis B66.0

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Katzenleberegel-Infektion

Erstbeschreiber

Blanchard, 1895

Definition

Trematodeninfektion durch Opisthorchis viverrini oder Opisthorchis felineus (Katzenleberegel).

Erreger

Opisthorchis viverrini, Opisthorchis felineus (verwandt zu Clonorchis sinensis).

Vorkommen/Epidemiologie

  • O. viverrini: Südostasien, zum Teil sind bis zu 90 % der Bevölkerung betroffen.
  • O. felineus: Baltikum und Russland, besonders in Sibirien.

Ätiopathogenese

Eier gelangen mit Fäkalien in Oberflächenwasser und werden von Kiemenschnecken aufgenommen; in den Schnecken reifen innerhalb von 3 Wochen Zerkarien heran; die Zerkarien werden freigesetzt und dringen in Fische (vor allem der Karpfenfamilie) ein, in deren Muskulatur sie entzystieren; bei Verzehr von rohem Fisch kommt es zur Infektion des Menschen; dort setzen sich die adulten Würmer in den intra- und extrahepatischen Gallengängen ab (durch retrograde Invasion der Gallengänge durch die Papilla vateri).

Lokalisation

  • Nachweis von Eiern im Stuhl oder im Duodenalsaft (da Eier sehr klein, Nachweis oftmals erschwert)
  • Sonographie
  • Transhepatisches Cholangiogramm
  • ERCP
  • Serumantikörper kaum messbar

Klinisches Bild

  • Integument: Im Vordergrund stehen die extrakutanen Manifestationen. Häufig zeigt sich ein progressiver Ikterus.
  • Extrakutane Manifestationen: Mechanische Irritation und entzündliche Reaktionen, Epithelproliferation und -desquamation sowie Wandfibrose der Gallengänge. Bei bakteriellen Superinfektionen kann sich eine suppurative Cholangitis ausprägen.
  • Akutes Stadium: nach etwa 1-3 Wochen allgemeines Unwohlsein, Fieber, Oberbauchbeschwerden, Diarrhoen.
  • Chronisches Stadium: bei > 30.000 Eier/g Stuhl handelt es sich um einen schweren Befall, der Symptome hervorruft: Kopfschmerzen, Mattigkeit, unregelmäßiger Stuhlgang, Meteorismus, Erbrechen, kolikartige rechtsseitige Oberbauchschmerzen, unregelmäßige Fieberschübe, Ikterus.

Diagnose

  • Nachweis von Eiern im Stuhl oder im Duodenalsaft (da Eier sehr klein sind, ist der Nachweis oftmals erschwert)
  • Sonographie
  • Transhepatisches Cholangiogramm
  • ERCP
  • Serumantikörper sind kaum messbar.

Komplikation(en)

  • Sekundärinfektionen (vor allem mit E.coli): Cholangitis, Cholezystitis, Pankreatitis
  • Cholelithiasis
  • Leberabszesse, -fibrose, -zirrhose
  • Cholangiokarzinom.

Interne Therapie

Eintagestherapie mit Praziquantel 3mal 25 mg/kg KG p.o. Bei schwerem Befall 120 mg/kg KG für 2 Tage.

Prophylaxe

Gründliches Erhitzen von Fischen (ab 55 °C gehen Metazerkarien zu Grunde), Einfrosten bei -10 °C für 5 Tage tötet ebenfalls Metazerkarien ab.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Haswell-Elkins MR, Levri E (2003) Food-borne Trematodes. In: Cook GC, Zumla A Manson´s Tropical diseases. WB Saunders, 21st Edition, S. 1472-1486
  2. Ziegler K, Burchard GD, Meier-Brook A (1996) Leber- und Lungenegelinfektionen. In: Knobloch J, Tropen- und Reisemedizin. Gustav Fischer

Weiterführende Artikel (2)

Ikterus; Praziquantel;

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