Mosaikdermatose erworbeneQ82.9

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Cutaneous mosaicism; Erworbene Hautmosaike; Erworbene Mosaikdermatosen; Mosaikdermatose; Skin mosaicism

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Erworbene, gewöhnlich nicht-systematisiert auftretende Hautkrankheiten, die nicht nach den Mendelschen Gesetzen vererbt werden, können sich in einer Phase der Exazerbation, "plötzlich" entlang der Blaschko-Linien (s.a. ILVEN) oder in anderen Mosaikmustern (s. Mosaik kutanes) manifestieren (bei atopischem EkzemPsoriasis vulgarisDyskeratosis follicularisLichen planuszirkumskripter Sklerodermie u.a.).

Offenbar ist während der Embryogenese ein mutierter Zellklon ausgewachsen, der einen Locus minoris resistentiae darstellt, in dem die zugrunde liegende Erkrankung realisiert wird. 

Einteilung

Bei den kutanen Mosaiken lassen sich 2 Kategorien unterscheiden:

  • Epigenetische Mosaike: Alle Zellen verfügen über dasselbe Genom. Durch den Einfluss von bestimmten Steuerungsgenen entstehen funktionell unterschiedliche Zellklone. Diese funktionellen Mosaike sind erblich.
  • Genetische Mosaike: Zwei oder mehr Zellpopulationen verfügen über unterschiedliche Genome. Diese sind im Allgemeinen nicht erblich. Von dieser Regel gibt es jedoch Ausnahmen in Form der paradominanten Merkmale (s.u. Paradominanz).

Hinweis(e)

Die Diagnosestellung genetischer Mosaike wird durch den Einsatz moderner „next generation sequencing“(NGS)-Verfahren erleichtert, mit denen auch niedriggradige Mosaike festgestellt werden können. Viele Mosaik-Mutationen sind nicht im Blut nachweisbar, sondern nur im betroffenen Gewebe, zum Beispiel der Haut.

 

Literatur

  1. Al-Rohil RN et al. (2014) Congenital vulnerability of cutaneous segments arising from skin mosaicism: A genetic basis for locus minoris resistentiae. Clin Dermatol 32:577-591
  2. Cohen J (2014) Analysis of 36 cases of Blaschkoid dyspigmentation: reading between the lines of Blaschko. Pediatr Dermatol 31:471-476
  3. Johnson M et al. (2014) Interface dermatitis along Blaschko lines. J Cutan Pathol doi: 10.1111/cup.12412

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024