Marburg-Virus-KrankheitB34.8
Synonym(e)
Marburg Hämorrhagisches Fieber
Erstbeschreiber
Martini et al., 1968
Definition
Zoonose mit hoch kontagiösem hämorrhagischem Fieber, die bei Affen (Uganda) endemisch auftritt. Sekundärinfektionen von Mensch zu Mensch sind möglich.
Erreger
Marburgvirus (Filoviren); das Virusgenom besteht aus unsegementierter, linearer, einzelsträngiger RNS. Marburgvirus und Ebolavirus bilden die Familie der Filoviridae. S.a. Hämorrhagische Fieber-Syndrome.
Ätiopathogenese
Infektion mit Marburg Viren nach Kontakt mit infizierten Affen oder deren Gewebe (Erstbeschreibung 1967: Laborinfektion durch aus Afrika importierte Affen (green monkeys), parallel in Marburg und Belgrad). Nach Infektion eines Menschen Sekundärtransmission von Mensch zu Mensch, insbes. nach Kontakt mit Blut, Sekret oder Gewebe möglich.
Klinisches Bild
Nach einer Inkubationszeit von 3-16 Tagen Ausbildung eines schweren hämorrhagischen Fiebers. Akuter, hoch fieberhafter Beginn mit Kopfschmerzen, Lichtscheu, Myalgie, Erbrechen und Diarrhoe. Makulo-papulöses, purpurisches Exanthem, tiefrotes Enanthem. Blutungen in Haut und Schleimhäuten sind Vorboten des letalen Ausgangs.
Therapie
Symptomatisch. Meldepflicht und Isolierung des Patienten bei Verdacht.
Verlauf/Prognose
Letalität 25-50%.
Hinweis(e)
Meldepflicht bei Verdacht, Erkrankung und Tod.
Literatur
- Hart MK (2003) Vaccine research efforts for filoviruses. Int J Parasitol 33: 583-595
- Hofmann H et al. (1969) Ecology of "marburgvirus" (Rhabdovirus simiae) Zentralbl Bakteriol 212: 168-173
- Martini GA, Knauff, HG, Schmidt HA et al. (1968) Über eine bisher unbekannte, von Affen eingeschleppte Infektionskrankheit: Marburg Virus-krankheit. Dtsch med Wschr 53: 559