LambliasisA07.1

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Giardiasis

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Erstbeschreiber

van Leeuwenhoek, 1681; Lambl, 1859; Stiles, 1902

Definition

Parasitose durch Giardia lamblia.

Klinisches Bild

Integument: Hauterscheinungen sind eher selten. Beobachtet wurden polymorphe Exantheme, die von ihrem Erscheinungsbild her nur wenig spezifisch sind, meist mit urtikariellen, psoriasiformen, bullösen oder pustulösen Hautveränderungen. Weiterhin beschrieben sind Paronychien, diffuse Alopezie, rektale Erosionen

Bemerkenswert ist das Auftreten eines Phrynoderms im Zusammenhang mit einer chronische Giardiasis (Girard C et al. 2006).

Extrakutane Manifestationen: Akute und chronische Enteritiden, gelegentlich mit Malabsorptionssyndrom.

Diagnose

Erregernachweis in Form von Parasitenzysten im frischen oder fixierten Stuhl (ggf. wiederholt) oder Nachweis von Trophozoiten in der Jejunalflüssigkeit.

Interne Therapie

  • Metronidazol (z.B. Clont) tgl. ED von 2 g mit dem Frühstück an 3 aufeinander folgenden Tagen (Kinder: 30 mg/kg KG/Tag über 3 Tage).
  • Alternativ: Tinidazol (z.B. Simplotan) 2 g/Tag als Einmaldosis oder Nimorazol (Esclama) 4mal/Tag 500 mg p.o. über 7 Tage.
  • Alternativ ( Off-Label-Use): Nitazoxanid (z.B. Alinia): 2mal/Tag 500 mg p.o. für 3 Tage.
  • Ausgleich des Malabsorptionssyndroms mit vitaminreicher Ernährung.

Merke! Kein Genuss von Alkohol bei Gabe von Metronidazol und Tinidazol!

Prophylaxe

Meiden verunreinigten Trinkwassers und ungekochter Lebensmittel. Der Infektion förderlich sind Hyp- und Anazidität des Magensaftes sowie kohlenhydratreiche Ernährung.

Fallbericht(e)

Girard C et al. (2006) berichteten über einen 6-jährigen Jungen mit einer ungewöhnlichen Form von Phrynoderm, die durch multiple winzige digitale Hyperkeratosen gekennzeichnet war und auf einen schweren Mangel an Vitamin A und C als Komplikation einer chronischen intestinalen Giardiasis zurückzuführen ist. Die Läsionen sprachen gut auf die orale Einnahme von Vitamin A und C in Kombination mit einer Albendazol-Behandlung an.

Literatur

  1. Dobell C (1932) Antony van Leeuwenhoek and his “little animals.” John Bale Sons and Danielsson, London
  2. Lambl V (1859) Microscopische Untersuchungen der Darmexcrete. Beitrag zur Pathologie des Darmes und zur Diagnostik am Krankenbette. Viert Prakt Heilkd (Prag) 61: 1–57
  3. Girard C et al. (2006) Vitamin a deficiency phrynoderma associated with chronic giardiasis. Pediatr Dermatol 23:346-349.
  4. Stiles CW (1902) Parasitological observations made in Orange county, Florida. Helminth Soc Wash 19: 90

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